Wirtschaft

Mit Milchschnaps auf Erfolgskurs

Florian Falk und Timo Schwindt haben ihre Bürojobs an den Nagel gehängt, um den White Frisian nach vorne zu bringen.

Florian Falk (links) und Timo Schwindt haben ihre Bürojobs an den Nagel gehängt, um den „White Frisian“ nach vorne zu bringen.
Foto: Anja Michaeli

Ammerland (am) Endlich ist Florian Falk mit seinem „White Frisian“ auf Erfolgskurs. Höhen und Tiefen hat der 32-jährige Jungunternehmer in den vergangenen zwei Jahren mit seinem Milchschnaps erlebt. Besonders seine Schaum-Haube hat die Kundschaft schlussendlich überzeugt.

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Alles begann vor drei Jahren. Der Banker Florian Falk fragte sich, ob er wirklich den Rest seines Lebens in einem Büro arbeiten möchte oder ob das Leben noch andere Aufgaben für ihn bereit hält. Job gekündigt, die Eigentumswohnung verkauft: Ein Jahr Auszeit mit Weiterbildungen sollten die Lösung bringen. Die Idee für den „White Frisian“, ein Schnaps auf Milchbasis, wurde geboren. 2016 ging Falk an den Start und mischte Doppelkorn, Milch, Zucker und Kräuter zunächst für wenige Gastronomen und kleiner Händler. Das Geschäft wuchs, die Kunden mehrten sich wie geplant: Die Produktion vom Resthof der Großeltern in Kayhausen musste bald zu einem größeren Abfüller komplett abgegeben werden. Und damit fingen die Probleme an. Der Abfüller konnte die spezielle Behandlung der Milch, die nötig ist, nicht in großen Mengen liefern. „Eine Katastrophe. Es hat nicht funktioniert. Wir standen von heute auf morgen da und wussten nicht wie es weitergehen sollte“, so Falk, der zu diesem Zeitpunkt seine Kunden nicht mehr beliefern konnte.

„Wir haben viel Zeit und Geld dadurch verloren“, erzählt Falk, der aber nicht aufgeben wollte. Er fuhr nachts Taxi, um tagsüber sein Geschäft wieder zu beleben. In Heide in Schleswig-Holstein fand er eine neue Brennerei. 2017 bekam er zudem Verstärkung durch Timo Schwindt, ein ehemaliger Kollege, der sich als Biersommelier selbstständig gemacht hatte. Mit ihrem Schnaps zum Aufschäumen (zum Beispie für Kaffee) hatten sie ein Alleinstellungsmerkmal mit dem sie bei Messen und unter anderem bei verschiedenen Gastronomen und bei Edeka punkten konnten. Der „White Frisian“ wurde als Food-Starter in ein Programm der Supermarktkette aufgenommen und ist heute in 61 Läden erhältlich. Und mit mehr als 3000 Flaschen im Bestand soll es nie wieder zu Lieferengpässen kommen.

Zurzeit werden neue Sorten von dem Unternehmer-Duo entwickelt. „Schoko und Ingwer sind schon zertifiziert“, sagt Falk, der auch Limette und Melisse auf den Markt bringen möchte. In der Kochschule Rastede werden zudem ständig neue „White Frisian“-Rezepte für Cocktails ausprobiert. Demnächst sollen sie dann auch online zu finden sind.

Mehr Informationen gibt es unter www.white-frisian.de.

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