Wirtschaft

RegioAgrar soll etabliert werden

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Jörg Andrae präsentiert auf der RegioAgrar Strohmühlen, Ballenauflöser und Strohhäcksler.
Foto: Katrin Zempel-Bley

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Oldenburg (zb) – 157 Aussteller, davon 20 Prozent aus der Region, sind seit gestern auf der erstmals in Oldenburg stattfindenden Landwirtschaftsmesse „RegioAgrar“ in den Weser-Ems Hallen. Bis zum 26. Februar bieten sie Fachbesuchern einen umfassenden Überblick über Trends, Techniken und Dienstleistungen aus der Agrarbranche. Auffällig ist die hohe Qualität der Aussteller.

Die Messe, die von der E.G.E. GmbH veranstaltet wird, war im Handumdrehen ausgebucht. Wie EGE-Geschäftsführer Hans-Dieter Lucas berichtet, war es der Wunsch zahlreicher Aussteller, das Erfolgsmodell RegioAgrar auch in Oldenburg zum Leben zu erwecken und möglichst zu etablieren. „Wir sind mit dieser Messe unter anderem auch in Münster und haben festgestellt, dass die hiesigen Landwirte nicht nach Münster fahren. Da lag es nahe, die Messe in Oldenburg anzubieten und möglichst zu etablieren“, sagt Lucas.

Der Einzugsbereich beträgt rund 80 Kilometer. Dort gibt es etwa 15.000 landwirtschaftliche Betriebe. „Wenn wir ein Viertel davon erreichen, sind wir zufrieden“, meint der Geschäftsführer „und wir kommen in zwei Jahren wieder immer im Wechsel mit Münster.“ Dann sollen auch die Große und Kleine Arena angemietet werden, um dem Fachpublikum noch mehr bieten zu können, kündigt Lucas an.

Die Aussteller verstehen sich als Partner der Landwirtschaft und manch einer erzählt, im Oldenburger Land bereits feste Kundschaft zu haben. Sie alle versprechen sich etwas von der RegioAgrar, weil die Landwirtschaft hier zu Hause ist und die Fachmesse deshalb nach Oldenburg gehört. Tatsächlich wird alles präsentiert, was für einen Landwirt irgendwie von Bedeutung ist. Von Naturheilmitteln für Tiere über Futtermittel und Impfschutz bis hin zu Digitalisierungssoftware und Maschinen aller Art.

Obwohl Milch- und Schweinepreise im Keller sind, glaubt Lucas an den Erfolg der Landwirtschaft. „Es hat immer Höhen und Tiefen gegeben und was sich jetzt abspielt geht an die Schmerzgrenze einiger Landwirte, dennoch werden sie auch diese Situation überstehen“, ist er überzeugt. Tatsächlich sind viele Landwirte auf der Messe unterwegs, um sich über neueste Entwicklungen zu informieren. Fragt man Aussteller, so bestätigen sie das große Interesse der Landwirte an neuen Produkten und Dienstleistungen.

„Jene, die im Moment aufgrund der Lage bei Kauf zögerlich sind, informieren sich dennoch, um in besseren Zeiten schnell in moderne Technik investieren zu können“, sagt Jörg Andrea von der Firma Teagle, die Strohmühlen, Ballenauflöser und Strohhäcksler anbietet.

Michael Rechmann, Geschäftsführer bei der Firma Heitmann aus dem Münsterland, ist ebenfalls optimistisch. „Was zwingend gebraucht wird, wird auch angeschafft“, beobachtet er. „Die Investitionsfreudigkeit der Landwirte habe spürbar nachgelassen“, sagt hingegen Frank Steenken von bwe Energiesysteme aus Friesoythe. Aber das halte ihn nicht davon ab, seine Produkte auf der Messe zu zeigen und neue Kontakte herzustellen.

So sieht das auch Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann anlässlich der offiziellen Eröffnung. „Die RegioAgrar zeigt, dass Landwirtschaft bei uns nicht nur eine große Vergangenheit, sondern auch eine sehr lebendige Gegenwart und vor allem auch eine starke Zukunft hat.“

„Der Nordwesten ist von der Tierhaltung geprägt und Oldenburg als Standort der RegioAgrar Weser-Ems idealer Standort – quasi an der Schnittstelle zu Rinder- und Schweinehaltern“, bestätigt Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Auch wenn die Stimmung auf vielen Betrieben wegen katastrophaler Milch- und Schweinepreise derzeit sehr angespannt ist, wollen sich unsere Rinder- und Schweinehalter weiterentwickeln. Dabei will auch die Kammer helfen.“

Die RegioAgrar Weser-Ems ist täglich von 13 bis 22 Uhr geöffnet.

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