Wirtschaft

JadeWeserPort als Chance für das Hinterland

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und Gert Stuke, Präsident der Oldenburgischen IHK, informierten über Chancen des JadeWeserPorts.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (links) und Gert Stuke, Präsident der Oldenburgischen IHK, informierten über Chancen des JadeWeserPorts.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Anzeige

Oldenburg/zb – „Der JadeWeserPort (JWP) ist kein Selbstläufer. Vielmehr müssen wir ihn gemeinsam weltweit vermarkten und uns ein entsprechendes Image erarbeiten“, erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies in Oldenburg anlässlich der Fachtagung „JadeWeserPort – Chancen für das Hinterland“, zu der die IHKs Oldenburg, Osnabrück und Ostfriesland-Papenburg eingeladen hatten.

Rund 120 Firmenvertreter informierten sich über aktuelle Angebote der Logistikinfrastruktur im westlichen Niedersachsen. Zusammen mit Hafenbetreibern, Güterverkehrszentren, Bahnunternehmen und Containerreedern tauschten sie sich über alternative Konzepte aus, wie die Verkehrsentwicklung der nächsten Jahre bewältigt werden kann.

„Der JWP ist keine Fehlinvestition. Vielmehr leidet er unter der schlechten Weltkonjunktur, deren Ende nicht absehbar sei. Gleichwohl müssen hiesige Strukturen kritisch hinterfragt werden, meinte Gert Stuke, Präsident der IHK-Oldenburg. Die neue Landesregierung habe bezüglich des Marketings wichtige Pflöcke eingeschlagen und unterstütze die Akquise tatkräftig, „weil die maritime Wirtschaft von höchster Bedeutung sei und große wirtschaftliche Chancen auch für das Hinterland beinhalte.

„Das Hinterland ist auch die große Chance für den JWP“, erklärte Lies, der vor allem die Wertschöpfung für die Region als wichtigen Aspekt hervorhob. Er lässt keine Gelegenheit aus, für den Hafen zu werben. So fliegt er im April mit hiesigen Unternehmern nach China, um die Vorzüge des JWP vorzustellen. Er strebt zudem eine noch engere Vernetzung mit Bremen und Hamburg an und verweist auf Nordrhein-Westfalen (NRW), deren Güter überwiegend über Rotterdam gehen. Das müsse keineswegs so bleiben, meinte Lies, zumal NRW nicht von dem niederländischen Hafen abhängig sein wolle.

Große Hoffnung setzt er in die P3-Allianz, das ist der Zusammenschluss des dänischen Konzerns A. P. Møller-Mærsk mit den bisherigen Rivalen MSC Mediterranean Shipping Company aus der Schweiz und der französischen CMA CGM. „Wenn die kartellrechtliche Prüfung überstanden ist, was im zweiten Halbjahr 2014 der Fall sein könnte, werden jede Woche zwei Schiffe mit 18.000 und 13.000 TEU im JWP umgeschlagen“ kündigte er an.

Die dafür erforderlichen Hinterlandanbindungen seien grundsätzlich gut, meinte der Minister. Der Lkw-Verkehr habe gute Bedingungen auf den Autobahnen, das gelte auch für den Schienenverkehr, wobei er hofft, dass der Ausbau der Stadtstrecke Oldenburg mit Lärmschutz und Elektrifizierung bald stattfindet. „Unsere Argumente sind stichhaltig, so dass die Oldenburger CDU sicherlich noch einlenken wird“, ist Lies überzeugt. Gleichwohl müsse über eine Umfahrung als Perspektive nachgedacht werden. Neben der Sanierung der verschiedenen Verkehrswege setzt Lies auch auf Investitionen in den Neubau wie z.B. die Küstenautobahn, die für den JWP wichtig sei.

Gerhard Oswald von Gomultimodal in Hamburg sieht die Containerverkehre vor allem über die A1 laufen. Er erstellte Prognosen für das Jahr 2030 und sieht eine Zunahme der Containertransporte von über 60 Prozent. Starke Entwicklungen sieht er in NRW. Peter Fischer, Geschäftsführer vom GVZ-Dörpen wünscht sich eine neue Verbindung zum JWP. Wir denken im ersten Schritt über einen Bedarfszug nach, erklärte er. Das gilt auch für den KLV-Terminal Osnabrück. Potenzialermittlungen in Richtung Wilhelmshaven seien vielversprechend, hieß es auf der Tagung. Und als „Steigbügelhalter für JWP“ sieht sich das GVZ-Bremen. „Wir glauben an den JadeWeserPort“, erklärte Geschäftsführer Christoph Holtkemper, der findet, dass der Tiefwasserhafen eine große Chance für alle Beteiligten darstellt.

Vorheriger Artikel

Gabriel wirbt für Koalition der nüchternen Vernunft

Nächster Artikel

Frauen haben das Friseurhandwerk erobert

1 Kommentar

  1. Pu
    8. Dezember 2013 um 20.49 — Antworten

    Was ich nicht verstehe ???? warum nicht über die Funktion W-Havens als idealer Umschlag für Federschiffe gesehen wird, die umgeladene Container in kleinere Häfen bringen. Die Containerriesen könnten danach mit geringerem Tiefgang problemlos in Weser und Elbe einlaufen.

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.