Online-Shops und ihre Eroberung des Fachhandels

Foto: LittleIvan
Anzeige Online-Shops sind eine Erfindung der 2000er-Jahre, aber feiern ihren großen Durchbruch erst seit einigen Jahren. Früher galt das riesige Versandhaus Amazon noch als relativ kleines Unternehmen, das bei Weitem noch nicht die Monopolstellung besaß, wie es heute der Fall ist. Bevor es Amazon, eBay und Co gab, wurden Bestellungen noch über Schlecker-, Quelle- oder Neckermann-Kataloge durchgeführt. Damals bekamen Menschen mit einem Abo einen dicken Katalog mit vielen Produkten nach Hause geliefert, über den einzelne Bestellungen per Telefon getätigt werden konnten. Es war sozusagen der „Online-Shop“ der damaligen Zeit.
Aber bereits damals sorgte der Katalog dafür, dass einige Fachhändler in Innenstädten weniger Verkäufe erzielten. Daraus resultierten natürlich auch Beschwerden von den einzelnen Inhabern. Nun muss man sich dies in der heutigen Zeit vorstellen, in der das Internet omnipräsent ist und alle Produkte im Sortiment hat, die es auf der Welt gibt.
Probleme für Fachhändler in den Innenstädten
Die Probleme lassen sich auch in der Oldenburger Innenstadt beobachten. Die kleinen Fachhändler haben deutlich weniger Kundschaft als vorher und der Rückgang wird nahezu jedes Jahr schlimmer. Glücklicherweise bestehen noch einige kulante Menschen, welche die Händler in den Innenstädten unterstützen möchten und deshalb extra nicht im Internet kaufen. Doch im Prinzip können die Fachhändler kaum mit den Online-Shops im Internet konkurrieren. Zum einen sind die Preise online deutlich günstiger und teilweise werden die Produkte am nächsten Tag geliefert.
Wer sich also nicht die Mühe machen und in die Innenstadt gehen möchte, geht einfach ins Web und kauft dort die Ware binnen weniger Minuten. Einige Menschen sind inzwischen sogar so dreist geworden, dass sie sich das Produkt im Laden anschauen, es aber anschließend im Internet kaufen. Zum Glück bemerken die kleinen Fachhändler dies, sodass viele von ihnen inzwischen auch auf Internetpräsenz setzen. Sie verfügen dann zum Beispiel über einen Online-Shop, der zum Bestellen und Liefern von Produkten fungiert.
Es muss aber auch erwähnt werden, dass die Online-Shops eine Berechtigung zum Existieren haben. Wenn Menschen zum Beispiel auf dem Land wohnen und etwas Besonderes kaufen möchten, aber der nächste Shop mehrere Hundert Kilometer entfernt ist, dann können sie dies einfach bestellen. Somit müssen sie nicht die Zeit aufopfern. Außerdem gibt es viele Online-Shops, die exklusive Ware anbieten, die teilweise nur online angeboten wird. Das gilt zum Beispiel für Wellengelenke für den Maschinenbau oder für Produkte, die aus dem Ausland stammen.
1 Kommentar
Seit gefühlten Ewigkeiten das Gejammer des lokalen Handels, dass der böse Onlinehandel schuld wäre. Bullshit!
Der lokale Handel hat sich selbst seit Jahrzehnten mit miserabelstem Kundenservice sowie „Hamwanich“ und Kriegenwanichwiederrein“ ins Abseits befördert. Wenn ich in einen lokalen Buchladen gehe und ein Buch haben möchte, man aber nur die Nase rümpft über „Trivialliteratur“ (Science Fiction) und nicht bestellen will? Als mir zum Tod von Max Kruse die Urmel-Bücher aus der Kinderzeit wieder einfielen und ich einmal die komplette Reihe haben wollte – nicht zu bekommen. Angeblich.
Komischerweise liefern Thalia und Amazon schnell und problemlos, was angeblich „vergriffen“ oder „nicht lieferbar“ ist.
In anderen Bereichen sieht das nicht viel besser aus.
Und da wundert sich noch jemand?