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Digitale Landkarten für Unternehmen: Warum Transparenz in der IT-Landschaft zur Chefsache wird

Der Begriff digitale Landkarte beschreibt eine strukturierte Darstellung der Unternehmensarchitektur.

Foto: DC Studio

Anzeige In den vergangenen Jahren haben Unternehmen damit begonnen, Software, Cloud-Dienste und Schnittstellen mit hoher Geschwindigkeit zu entwickeln. Die vorliegenden Systeme für Vertrieb, Produktion, Logistik und Verwaltung wachsen nebeneinander, werden jedoch oft nur projektbezogen dokumentiert. In Fällen, in denen die Kosten steigen, die Sicherheitsanforderungen zunehmen oder neue Digitalprojekte anstehen, stellt sich die Frage, wie diese Landschaft noch überblickt und gesteuert werden kann.

Was hinter „digitalen Landkarten“ steckt

Der Begriff „digitale Landkarte” beschreibt eine strukturierte Darstellung der Unternehmensarchitektur. Diese erfasst nicht nur einzelne Anwendungen, sondern auch die Zusammenhänge zwischen Geschäftsprozessen, Applikationen, Datenobjekten und technischer Infrastruktur. Ziel ist die Erzeugung eines Bildes, das die Unterstützung verschiedener Systeme für Prozesse, die Entstehung von Daten an verschiedenen Orten sowie die Weitergabe dieser Daten veranschaulicht.

Enterprise Architecture Management (EAM) bietet hierfür einen Rahmen mit vier Ebenen:

  • Geschäftsarchitektur
  • Applikationsarchitektur
  • Informationsarchitektur
  • Technologiearchitektur

Diese Ebenen werden durch Governance-Regeln, Kennzahlen und Rollen ergänzt und mithilfe von Werkzeugen für EAM werden diese Strukturen visualisiert und Abhängigkeiten werden sichtbar gemacht. Plattformen wie LUY setzen hier an, indem sie Modelle und Sichten bereitstellen, mit denen sich Unternehmenslandschaften analysieren und navigieren lassen.

Warum Transparenz zur Managementaufgabe wird

Digitalisierung ist längst kein reines IT-Projekt mehr, denn Entscheidungen zu neuen Plattformen, Cloud-Migrationen oder Prozessautomatisierung betreffen mittlerweile nicht nur die IT, sondern auch die Geschäftsmodelle, Mitarbeitenden und Kundenbeziehungen. Ohne einen Überblick über die vorhandenen Systeme und ihre Zusammenhänge besteht die Gefahr von Doppelstrukturen, Medienbrüchen und Sicherheitslücken. Unternehmen mit einer klaren Enterprise-Architektur können Projekte schneller und mit einer geringeren Fehlerquote umsetzen, was für das Management mehrere Gründe hat, Transparenz aktiv durchzusetzen:

  • Strategische Steuerung: Investitionen in IT lassen sich zielgerichteter planen, wenn sichtbar ist, welche Anwendungen zentrale Prozesse tragen und wo Redundanzen entstehen
  • Risikomanagement: Abhängigkeiten von einzelnen Systemen, veraltete Komponenten oder kritische Schnittstellen werden erkennbar und können priorisiert adressiert werden
  • Effizienz: Durchsichtige Landschaften erleichtern die Identifikation von Konsolidierungspotenzialen, etwa bei Mehrfachsystemen für ähnliche Aufgaben

EAM wird von Verbänden und Beratungen deshalb explizit als Managementdisziplin beschrieben. Es geht nicht um zusätzliche Dokumentation, sondern um eine strukturierte Grundlage für Entscheidungen der Geschäftsführung, der IT-Leitung und der Fachbereiche.

Wie der Einstieg pragmatisch gelingen kann

Gerade im Mittelstand besteht die Sorge, dass EAM zu komplex sei und nur für große Konzerne geeignet. Dabei besitzen viele Unternehmen bereits die erforderlichen Bausteine, etwa Prozessmodelle, Applikationslisten oder Projektportfolios, die sich mit überschaubarem Aufwand miteinander verbinden lassen.

Ein pragmatischer Einstieg folgt oft drei Schritten:

  • Fokus wählen
  • Ist‑Sicht erfassen
  • Soll‑Bild und Roadmap definieren

Moderne EAM-Werkzeuge unterstützen diesen Prozess durch vordefinierte Sichten, Filter und Auswertungen. Entscheidend ist allerdings, dass Fachbereiche und IT zusammenarbeiten, denn nur so lassen sich Landkarten erstellen, die sich für Steuerungs- und Projektentscheidungen nutzen lassen.

Orientierung im Methoden- und Tooldschungel

Wenn man sich das Ganze mal genauer anschaut, stellt man fest, dass es eine ganze Menge Frameworks und Tools gibt, die sagen, dass man zuerst den methodischen Rahmen klären sollte, bevor man sich für Werkzeuge entscheidet.

Es ist also wichtig, dass man in der IT-Landschaft transparent ist. Nur so kann man Digitalisierung, Kosten, Risiken und Innovationen gemeinsam betrachten. Unternehmen, die ihre „digitale Landkarte“ aktiv pflegen, schaffen eine Grundlage, auf der sich Projekte, Investitionen und Veränderungen nachvollziehbar planen und steuern lassen. So müssen sie nicht auf verstreute Einzelinformationen zurückgreifen.

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