Politik

Kinder und Jugendliche können „ihren“ Bundestag wählen

Erstmals findet in Oldenburg der U18-Wahltag statt. Unter 18-Jährige können ihre Stimme abgeben. Vier Wahllokale werden dafür geöffnet.

U18-Wahl.
Grafik: Deutscher Bundesjugendring

Oldenburg (pm) Kinder und Jugendliche können ihre Stimme (noch) nicht abgeben, wenn am 26. September ein neuer Bundestag gewählt wird. Erstmals in diesem Jahr findet aber in Oldenburg der U18-Wahltag statt. Alle unter 18-Jährige können sich neun Tage vor der Wahl am Freitag, 17. September, beteiligen. Das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Oldenburg bereitet zusammen mit dem Bildungsreferenten der Verdi-Jugend und den Jugendfreizeitstätten vier Wahllokale vor, in denen alle unter 18-Jährigen – unabhängig von Herkunft, Nationalität, Aufenthaltsstatus, Bildungshintergrund und Geschlecht – ihre Stimme abgeben dürfen.

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Raisa Biebert vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Oldenburg, erklärt: „Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben, denn ihre Zukunft spielt bei den politischen Entscheidungen, die heute getroffen werden, eine maßgebliche Rolle. Die Annahme, dass unter 18-Jährige nur geringes Interesse an Politik habe, ist längst überholt.“

Die U18-Wahl dient dazu, auch Kindern und Jugendlichen, die noch nicht wahlberechtigt sind, eine eigene Plattform anzubieten, um auf ihre politischen Interessen aufmerksam zu machen. Um die Wahl nicht zu kompliziert zu gestalten, kann bei der U18-Wahl die Stimme keinen Personen, sondern nur Parteien gegeben werden. In den Wahllokalen stehen Wahlurnen, Stifte, U18-Stimmzettel und Wahlkabinen (oder etwas Vergleichbares) bereit, damit die Stimmabgabe geheim erfolgt. Die vier Oldenburger Wahllokale bilden einen Wahlkreis. Im Anschluss an die Wahl können am Folgetag Ergebnisse für ganz Deutschland oder aus einzelnen Wahlkreisen unter www.u18.org abgerufen werden. Das Ergebnis fließt nicht in die Bundestagswahl ein, sondern dient als Stimmungsbild für die Generation der Wählerinnen und Wähler von morgen.

Henning Wieben, Gewerkschaftssekretär Bereich Jugend im ver.di Bezirk Weser-Ems, sagt: „Die Erfahrung der Mitbestimmung, ob gesellschaftspolitisch oder betrieblich, ist eine Kernkompetenz in demokratischen Gesellschaften und kann gar nicht früh genug vermittelt werden.“ Stadtjugendpfleger Christian Fritsch ergänzt: „Demokratiebildung ist eine zentrale Aufgabe von Jugendarbeit.“ Die U18-Wahl sei dabei ein etabliertes Instrument, um Minderjährigen auch bei bundesweiten Themen Gehör zu verschaffen. „Es freut mich sehr, dass wir in diesem Jahr die U18-Wahl in die Fläche bringen und mit vier Wahllokalen für junge Menschen erreichbar sind. Das ist nur als Gemeinschaftsprojekt machbar. Ein großes Lob an die Verdi-Jugend, die Selam Lebenshilfe und die Kirchengemeinde Bloherfelde/Eversten, die zusammen mit den städtischen Jugendfreizeitstätten und dem Kinder- und Jugendbüro die Aktion durchführen“, betont Fritsch.

In diesen Wahllokalen können alle unter 18-Jährigen am 17. September ihre Stimme abgeben:

• Offene Tür Bloherfelde (Bloherfelder Straße 170, 26129 Oldenburg), 14.30 bis 18 Uhr;
• Freizeitstätte Kreyenbrück Cafta (Brandenburger Straße 38, 26133 Oldenburg), 10 bis 18 Uhr;
• KIEK-IN (Kurwickstraße 16-18, 26122 Oldenburg), 14 bis 18 Uhr;
• Gemeinwesenarbeit Rennplatz (Kurlandallee 4, 26125 Oldenburg), 9 bis 16 Uhr.

Weitere Informationen gibt es online unter www.u18.org.

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