Oldenburg

Regionalforschung Türen geöffnet

Verleger Florian Isensee, Dr. Bernd Müller und Landschaftspräsident Thomas Kossendey mit der neuen Publikation.

Verleger Florian Isensee, Dr. Bernd Müller und Landschaftspräsident Thomas Kossendey mit der neuen Publikation.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Dr. Bernd Müller ist mittlerweile Kenner des Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Holstein-Oldenburg. Nach seiner Dienstzeit als Brigadegeneral studierte er Geschichte an der Universität Oldenburg und promovierte über den Herzog. Jetzt legt er das Buch „Die außenpolitischen Instruktionen, Denkschriften und Testamente“ des Herzogs vor.

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Es handelt sich um den 77. Band der wissenschaftlichen Reihe der Oldenburgischen Landschaft, der für viele Regionalforscher und nachfolgende Forschergenerationen ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Denn es handelt sich um eine kommentierte Quellenedition, die im Oldenburger Isensee Verlag erschienen ist. Die vorliegende Handschriftenedition gibt einen vertieften Einblick in die außenpolitischen Zusammenhänge um das Herzogtum Oldenburg in einer Zeit großer Umbrüche vom Alten Reich über die napoleonischen Kriege bis in die Anfänge des Deutschen Bundes.

Sie umfasst 35 zentrale Dokumente aus dem außenpolitischen Wirken des Herzogs: Alle seine Instruktionen an seine außenpolitischen Emissäre, seine drei Denkschriften an den Zaren Alexander I. sowie zwei Testamente. Herzog Peter Friedrich Ludwig von Holstein-Oldenburg schuf in seiner langen Regierungszeit von 1785 bis 1829 die außenpolitischen Grundlagen für das spätere Großherzogtum Oldenburg, das bis zum Ende des I. Weltkriegs als weitgehend souveräner Staat Bestand hatte.

Mit dem Band soll bisher nicht ediertes Quellenmaterial für die Forschung und jeden historisch Interessierten zusammenhängend verfügbar gemacht werden. Eine ausführliche Zeittafel und ein detailliertes Personenverzeichnis runden die Edition ab. „Der vorliegende Band ist eine Chance, sich mit der oldenburgischen Geschichte zu befassen, ohne komplizierte Vorarbeiten leisten zu müssen, weil Bernd Müller die übernommen hat“, erklärte Landschaftspräsident Thomas Kossendey bei der Buchpräsentation. Denn nur wenige beherrschen die französische Sprache, verstehen grammatikalische Eigenheiten und wissen, in welchem Kontext die Texte stehen.

Bernd Müller, der Lehrbeauftragter für Regionalgeschichte an der Universität Oldenburg ist, sagt: „Ich habe tief geschürft, sonst entdecke ich nichts Neues. Denn die Unterlagen aus einer Zeit, in der das Herrscherhaus unangefochten war, sind keineswegs kritisch. Um der historischen Wahrheit auf den Grund gehen zu können, muss man über umfassende Kenntnisse verfügen. Das trifft auf Bernd Müller zu, weshalb der 77. Band vielleicht den einen oder anderen Studierenden auf die Regionalforschung aufmerksam macht.

Bernd Müller: „Herzog Peter Friedrich Ludwig von Holstein-Oldenburg (1755-1829). Die außenpolitischen Instruktionen, Denkschriften und Testamente. Kommentierte Edition“, herausgegeben durch die Oldenburgische Landschaft, Oldenburger Studien Band 77, 348 Seiten, broschiert, Isensee Verlag, Oldenburg 2014, ISBN 978-3-7308-1069-9.

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