Oldenburg

Oldenburger des Monats: Holger Rauer hilft in seelischen Notlagen

Pastor Holger Rauer ist der erste „Oldenburger des Monats“ der Oldenburger Onlinezeitung.

Pastor Holger Rauer ist der erste „Oldenburger des Monats“ der Oldenburger Onlinezeitung.
Foto: Simon Rensen

Oldenburg (am) Holger Rauer ist der erste Träger des neuen Titels „Oldenburger des Monats“. Die Redaktion der OOZ zeichnet ihn für sein langjähriges Engagement als Notfallseelsorger aus. Der 64-Jährige begleitet Menschen in akuten Krisensituationen und unterstützt insbesondere die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr. Rauer ist Pastor im Pfarrbezirk Drielake-Neuenwege und seit 1999 seelsorgerisch für die Evangelische Kirche tätig.

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Holger Rauer trägt vielfältige Aufgaben in seiner Kirchengemeinde. Er betreut seinen Pfarrbezirk mit rund 2 600 Gemeindegliedern, leitet die Seniorenarbeit und koordiniert Einrichtungen wie das Gemeindezentrum „Arche“ und die Kita Arche. Er wirkt in öffentlich gesellschaftlichen Vereinen, um die Kirche als Kraft in der Stadt zu verankern. Auch durch Treffangebote wie das „Arche Café“, besonders für Geflüchtete, zeigt er, dass sein Engagement weit über das Übliche hinausreicht.

Einsatz in schweren Momenten

Vier- bis fünfmal im Jahr übernimmt Rauer eine Bereitschaft im Kirchenkreis Oldenburg Stadt. Dann ist das Notfallhandy ständig in Reichweite. Der Alarm kommt über die Großleitstelle, auf Anforderung von Rettungsdienst oder Polizei. Es geht um Unfälle, plötzliche Todesfälle oder Gewaltverbrechen. Eine häufige Aufgabe: das Überbringen von Todesnachrichten. Während die Polizei für die ersten Erklärungen zuständig ist, bleibt Rauer bei den Hinterbliebenen.

Erste Hilfe für die Seele

Die Arbeit der Notfallseelsorge endet nach dem Erstkontakt. Das dient dem Selbstschutz der Helfer. Nach jedem Einsatz schreibt Rauer ein Protokoll – oft reicht das zur Verarbeitung aus. In besonders belastenden Fällen sucht er das Gespräch mit einem Kollegen aus dem Landkreis Wesermarsch. Auch für Feuerwehrleute ist er als Seelsorger ansprechbar.

Verwurzelung im Ehrenamt

Seit 1976 engagiert sich Rauer gemeinsam mit seinem Bruder bei der Feuerwehr. Aus dieser Verbindung entstand sein Engagement für die seelische Begleitung von Einsatzkräften. Neben der Notfallseelsorge betreut er auch Senioren, Geflüchtete und bietet Taufkurse für Farsi sprechende Menschen an.

Teil eines bundesweiten Systems

Die Notfallseelsorge ist eingebunden in die Psychosoziale Notfallversorgung. Sie ergänzt die Arbeit von Polizei, Rettungsdiensten und Katastrophenschutz. Ziel ist es, Menschen nach extrem belastenden Ereignissen zu stabilisieren und ihnen in der ersten Phase beizustehen.

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