Oldenburg

Mit 29 in Führung: Inga Brünig wird Geschäftsführerin bei LOBO

Ab dem 1. August übernehmen Tim Lothringer, Inga Brünig und Felix Lothringer (von links) gemeinsam die Geschäftsführung des Familienunternehmens LOBO Home.

Ab dem 1. August übernehmen Tim Lothringer, Inga Brünig und Felix Lothringer (von links) gemeinsam die Geschäftsführung des Familienunternehmens LOBO Home.
Foto: Marta Urbanelis

Oldenburg (Svenja Kaden/pm/ki) Bei der LOBO Home GmbH steht ein Generationswechsel bevor. Zum 1. August übernehmen Felix Lothringer (30), Tim Lothringer (27) und Inga Brünig (29) gemeinsam die Geschäftsführung. Alle drei waren zuvor in leitenden Funktionen im Unternehmen tätig. Die bisherige Unternehmensleitung, Petra und Kai Lothringer, zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück. Beide bleiben dem Unternehmen als Mitglieder des neu gegründeten Beirats verbunden. Der Wechsel wurde nach Unternehmensangaben langfristig vorbereitet.
Felix Lothringer gehört seit 2021 zur Geschäftsführung. Tim Lothringer war bislang unter anderem für die Steuerung operativer Abläufe zuständig und Inga Brünig leitete den Bereich Marketing und E-Commerce. In der neuen Konstellation übernimmt sie die Verantwortung für kaufmännische und personalbezogene Aufgaben.

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Viel Vorbereitung

Brünig beschreibt die vergangenen Monate als intensive Phase. Der Prozess sei bereits im Sommer des Vorjahres angestoßen worden, im Mai dieses Jahres wurde der Wechsel dann in einer Betriebsversammlung öffentlich gemacht. Besonders in Erinnerung geblieben sei ihr der persönliche Austausch mit langjährigen Geschäftspartnern: „Wir sind in den letzten Monaten gemeinsam quer durch Deutschland zu unseren Hauptlieferanten gefahren, um uns ihnen persönlich vorzustellen.“ Das Feedback sei bislang durchweg positiv gewesen.

Alter als Herausforderung

Mit 29 Jahren ist Brünig Teil eines ungewöhnlich jungen Führungsteams. Brünig weiß, dass eine solche Position in ihrem Alter nicht selbstverständlich ist. „Das ist ein sehr besonderer Schritt“, sagt sie. „Es ist viel Vertrauen, das einem entgegengebracht wird.“ Ihre bisherige Erfahrung im Unternehmen, so Brünig, habe ihr dabei geholfen, schrittweise Verantwortung zu übernehmen. Das Thema Alter sei dabei kein großes Thema. „Vom Gefühl her hätte ich gedacht, dass es noch mehr thematisiert wird, aber tatsächlich eher selten. Und wenn doch, ist es eher positiv, als negativ behaftet.“

Gemeinsame Verantwortung

Inga Brünig sieht die neue Geschäftsführung als Team mit unterschiedlichen Kompetenzen. „Wir sind wie ein Puzzle zusammen. Jeder hat seine Stärken, die sich gegenseitig ausgleichen.“ Dass sie sich gut verstehen, sei für die Zusammenarbeit grundlegend. Die Schwerpunkte seien dabei klar verteilt – ergänzt durch eine offene Kommunikation.

Neue Perspektiven

Als junge Führungskraft sieht Brünig die Chance, Strukturen zu hinterfragen und mutiger zu sein. „Ich glaube, wir denken einfach ganz anders“, sagt sie und nennt als Beispiel die bereits erfolgte Etablierung eines neuen Produktbereichs – „Böden“ –unter Felix Lothringer. Die Herausforderung bestehe nun darin, Bewährtes zu erhalten und gleichzeitig neue Wege zu gehen. Sie selbst wolle vor allem noch mehr Nähe zu den Mitarbeitenden schaffen. Dabei seien ihr Harmonie, Vertrauen und ein Umgang auf Augenhöhe besonders wichtig.

Frau in Führung

In ihrer Rolle als Frau in der Geschäftsleitung knüpft Brünig bewusst an die frühere Geschäftsführerin Petra Lothringer an, die sie als Bezugsperson mit einer schützenden Haltung beschreibt. Als Verantwortliche für Personalthemen sieht sie dies auch als Teil ihrer Aufgabe.
Auf die Frage, was sie jungen Frauen mit auf den Weg geben möchte, die selbst eine Führungsposition anstreben, antwortet sie: „Man muss immer offen sein und kann nicht erwarten, dass man direkt eine Führungskraft wird. Wichtig ist es zu lernen, auch die einfachen Aufgaben zu übernehmen und sich dann Schritt für Schritt hochzuarbeiten.“ Sie selbst habe bei Ihrem Unternehmenseintritt noch nicht im Sinn gehabt, einmal Teil der Geschäftsleitung zu werden. „Ich war erst einmal nur glücklich darüber, hier dual studieren zu dürfen.“ Ihr Aufstieg sei kein erzwungener Schritt gewesen, sondern das Ergebnis kontinuierlicher Entwicklung und gemeinsamer Arbeit. „Am Ende ist es wichtig, dass man sich als Frau auch erlaubt groß zu denken. Man darf sich hohe Ziele setzen, für diese arbeiten und muss einfach daran glauben, dass man es schaffen kann.“

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