Oldenburg

Gleishalle: Fotoschau „Planet or Plastic?“ rüttelt auf

Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, Dr. Ursula Warnke, Direktorin Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg und Claus Spitzer-Ewersmann (v.l.), Mediavanti, freuen sich über die Deutschlandpremiere der Fotoausstellung „Plant or Plastic?“ in der alten Gleishalle.

Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, Dr. Ursula Warnke, Direktorin Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg und Claus Spitzer-Ewersmann (v.l.), Mediavanti, freuen sich über die Deutschlandpremiere der Fotoausstellung „Plant or Plastic?“ in der alten Gleishalle.
Foto: Volker Schulze

Oldenburg (vs) Mit der alten Gleishalle und dem Gleispark mit seiner Gastronomie direkt neben dem Parkhaus am Bahnhof bekommt Oldenburg ab dem 30. April einen neuen, spannenden Ort für Kultur, Begegnung und Wissen. Die National Geographic-Ausstellung „Planet or Plastic?“ ist in der dortigen Halle bis zum 28. August erstmals in Deutschland zu sehen. Gemeinsam mit den Agenturen Mediavanti und Expona zeigt das Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg 70 beeindruckende Bilder von Fotografinnen und Fotografen aus aller Welt. Ergänzt werden diese durch Videos und Infotafeln. Ein vielfältiges Rahmenprogramm soll weitere Aufmerksamkeit auf die Ausstellung und das Thema schaffen.

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„Planet or Plastic?“ zeigt die Geschichte von Kunststoff seit seiner Erfindung vor mehr als einem Jahrhundert bis zum heutigen Massenkonsum. Die Ausstellung versucht, das Bewusstsein für die Abhängigkeit der Gesellschaft von Plastik zu schärfen. Dazu stellt sie die globale Plastikmüllkrise visuell dar und hebt innovative Personen und Gemeinschaften hervor, die an Lösungen für dieses dringende Problem arbeiten. Sie baut auf der mehrjährigen Initiative von National Geographic auf, die Menge an Einwegplastik zu reduzieren, die in die Ozeane gelangt.

Lernen an einem coolen Ort

„Das Thema passt so gut zu uns, dass wir die Ausstellung unbedingt haben wollten“, sagt Dr. Ursula Warnke, Direktorin des Landesmuseums Natur und Mensch und ist besonders stolz, diese Fotoschau nun erstmals in Deutschland zeigen zu können. Die Veranstalter*innen erhoffen sich dadurch zusätzlich eine überregionale Aufmerksamkeit. Die Direktorin betont, dass ihr Haus sich seit langem für Nachhaltigkeit und die Sensibilisierung für Umweltfragen einsetze. „Museen waren früher unpolitische Orte. Wir müssen uns wandeln und einmischen in Themen, die die Menschen bewegen. Hier an diesem Ort können wir als Museum ganz anders agieren und Begegnungsflächen schaffen. Lernen an einem coolen Ort ist hier möglich“, so Dr. Ursula Warnke.

Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, stattete am Freitag der Ausstellung vorab seinen Besuch ab und machte auf das „Riesenproblem“ aufmerksam, „mit dem wir uns beschäftigen müssen“. Der Minister erwähnte die gigantischen Müllmengen in den Ozeanen und Südseeinseln, die komplett vermüllt seien aber von uns nicht wahrgenommen würden, weil sie so weit weg seien. „Die Visualisierung durch Bilder kann gar nicht dramatisch genug sein, um uns wachzurütteln“, so der Minister im Hinblick auf die Ausstellung. Trotz seines Nutzens und seiner Bequemlichkeit wird eine exorbitante Menge an Plastikprodukten unsachgemäß entsorgt, wobei etwa 6,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll nicht recycelt werden. Jede Minuten landen durchschnittlich zwei Lkw-Ladungen Plastikmüll in den Weltmeeren.

„Dieses Thema ist ein Zukunftsthema“, sagt Claus Spitzer-Ewersmann, Geschäftsführer von Mediavanti und erwähnt das große Interesse der Schulen an der Ausstellung. Wie bei der „World Press Photo Schau“ führen auch in der Gleishalle wieder Schüler*innen der IGS Flötenteich Schulklassen durch die Ausstellung.

Der Dokumentarfilm „Kinder der Klimakrise ist am Mittwoch, 22. Juni, um 19.30 Uhr im Cine k in Anwesenheit der Regisseurin Irja von Bernstorff zu sehen. Der Film begleitet vier junge Mädchen aus Indien, Australien, Indonesien und dem Senegal bei ihrem persönlichen Kampf gegen die globalen Umweltkatastrophen.

Der Dokumentarfilm „Kinder der Klimakrise ist am Mittwoch, 22. Juni, um 19.30 Uhr im Cine k in Anwesenheit der Regisseurin Irja von Bernstorff zu sehen. Der Film begleitet vier junge Mädchen aus Indien, Australien, Indonesien und dem Senegal bei ihrem persönlichen Kampf gegen die globalen Umweltkatastrophen.
Foto: Das Erste

Rahmenprogramm für jedes Alter

Es gibt ein vielfältiges Rahmenprogramm mit zahlreichen Gästen aus Wissenschaft, Forschung und Medien mit Vorträgen, Diskussionen und Filmen. Daran beteiligt sind eine Reihe von Projektpartnern, wie die Initiative „End Plastic Soup“ der Rotary Clubs, das Kino Cine k in der Kulturetage und der Abfall­wirtschaftsbetrieb der Stadt Oldenburg. Eine detaillierte Übersicht findet sich im Programmheft, das jetzt vorliegt und auf der Website www.planetorplastic-oldenburg.de bereit steht.

Die Ausstellung ist bis zum 28. August dienstags von 10 bis 19 Uhr und mitt­wochs bis sonntags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Kassenschluss ist jeweils eine halbe Stunde vor Schließung. Täglich werden öffentliche Führungen angebo­ten, die direkt vor Ort gebucht werden können. Für die Gastronomie im Gleispark bei der Gleishalle ist der Eintritt frei.

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