Oldenburg

Gemeinsam gegen Sexismus

Oldenburg ist einem Bündnis gegen Sexismus beigetreten. Foto: Prostock-studio

Oldenburg (pm) Viele Menschen, überproportional häufig Mädchen und Frauen, erleben in ihrem Alltag geschlechtsspezifische Übergriffe und Grenzverletzungen: auf der Arbeit, beim Sport, in der Schule, auf der Straße. Um dagegen vorzugehen und Betroffene zu unterstützen, hat Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus im Februar 2023 gemeinsam mit 350 Organisationen das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ ins Leben gerufen – und die Stadt Oldenburg ist als Erstunterzeichnerin einer gemeinsamen Erklärung ein Teil dieses Bündnisses.

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Die Stadt positioniert sich damit klar gegen jede Form von Sexismus, sexueller Belästigung und sexueller Gewalt. „Sexismus hat in der Stadtverwaltung Oldenburg keinen Platz“, betont Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Aus diesem Grund ist es für uns selbstverständlich, dem Bündnis gegen Sexismus beizutreten und uns mit den Aktivitäten und Zielen zu identifizieren.“

Gesellschaftlich wird insbesondere der Alltagssexismus noch immer bagatellisiert, als Scherz abgetan oder der betroffenen Person zu hohe Empfindlichkeit nachgesagt. Wo es aber gesellschaftsfähig ist, Menschen aufgrund ihres Geschlechts zu degradieren, ist geschlechtsspezifische Gewalt auch in größerem Ausmaß erst möglich. Umso wichtiger ist es, Sexismus sichtbar zu machen und hierfür zu sensibilisieren. „Alltagssexismus und sexuelle Belästigung zeigen sich in vielen Formen“, so Wiebke Oncken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. „Sie sind aber immer Ausdruck von Herabwürdigung und Machtausübung. Der Beitritt der Stadt Oldenburg zu dem Bündnis ‚Gemeinsam gegen Sexismus‘ verdeutlicht unsere Haltung, uns aktiv dagegen zu stellen.“

Um Stereotype und sexistisches Denken langfristig aus den Köpfen und Strukturen zu verbannen, seien alle gefragt, so Oncken, denn es brauche kulturelle Veränderungen in der ganzen Gesellschaft. Dazu gehöre die Bekämpfung sexueller Belästigung und das Aufbrechen von Geschlechterstereotypen, aber genauso eine partnerschaftliche Verteilung von Sorgearbeit. Hier setze das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ an.

Das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ baut auf einem Netzwerk auf, das im Oktober 2021 mit der Erklärung „Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ entstanden ist. Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände und der Deutsche Städtetag gehörten zu den Initiatoren. Inzwischen haben sich Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Medien sowie der Zivilgesellschaft angeschlossen. Das Bundesgleichstellungsministerium baut das Bündnis gemeinsam mit der EAF Berlin – Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft e.V. – auf. Bis Ende 2025 werden die Aktivitäten der Bündnisteilnehmenden mit Veranstaltungen, Materialien und Empfehlungen unterstützt. Ziel ist es, gegen Sexismus in Unternehmen, Organisationen und Öffentlichkeit vorzugehen und Betroffene zu unterstützen.

Mehr Informationen gibt es online unter www.gemeinsam-gegen-sexismus.de.

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