Zentralrat der Juden fordert „Fridays for Future“ zum Handeln auf

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach einem als antisemitisch kritisierten Twitter-Beitrag von „Fridays for Future“ (FFF) International fordert der Zentralrat der Juden in Deutschland den deutschen Ableger zum Handeln auf. Zwar habe sich FFF Deutschland am 9. November öffentlich gegen Antisemitismus positioniert, dem müssten nun aber auch „Taten folgen“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der „Welt“ (Dienstagausgabe).
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In zwei Tweets hatte der internationale Zusammenschluss dem Staat Israel „Apartheid“ und „Neokolonialismus“ vorgeworfen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland forderte indes Konsequenzen: „Es ist nicht das erste Mal, dass FFF International mit falsch verwendeten Begrifflichkeiten und verfehlten Wesenszusammenhängen durch Antisemitismus auffällt“, sagte Schuster. Die Klimaschützer sollten etwa die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance übernehmen. An diese müssten sich dann sowohl die Mitglieder als auch assoziierte Gruppen halten.
Der deutsche Ableger der Klimaschutz-Gruppe betonte unterdessen, „Antisemitismus in jeder Form“ abzulehnen. „Als soziale, basisdemokratische und in dezentralen Strukturen organisierte Bewegung arbeitet Fridays for Future Deutschland zu Klimafragen, nicht aber zu außenpolitischen Themen, die keinen Umwelt- und Klimabezug haben“, sagte eine FFF-Sprecherin der „Welt“.
Foto: Fridays-for-Future-Protest, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Sowohl in der ARD als auch im ZDF wurde in Nachrichtensendungen die neue israelischen Regierung als rassistisch bezeichnet. Sehr zu recht, wie der Eindruck immer wieder entsteht. Der Zentralrat der Juden täte also gut daran, Kritik an der politischen Führung dieses Landes nicht immer wieder, ach all zu auffällig, mit Anti-Semitismus zu „verwechseln“ und Juden als alleinige Opfer des Nazi-Regimes darzustellen. Da gab es auch noch Schwule, Kommunisten, andere politische Gegner des Regimes und, vor allem, bis heute auch in der Bundesrepublik unter Rassismus leidende Sinti, Roma und Jenische. Da wäre etwas Solidarität dieses Zentralrates vielleicht auch mal etwas, das man dort überlegen könnte…