Zahl der Cannabis-Konsumenten nach Teillegalisierung kaum verändert
Die Zahl der cannabisbezogenen Straftaten ist nach der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland stark zurückgegangen.
Das geht aus dem Zwischenbericht des Projekts EKOCAN hervor, das die Auswirkungen des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) untersucht. Im Jahr 2024 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik rund 100.000 Strafverfahren weniger als im Vorjahr. Besonders Kleinkonsumierende profitieren von der Gesetzesänderung, da der Besitz geringer Mengen zum Eigenbedarf nun legal ist.
Die Evaluation zeigt zudem, dass die Zahl der Konsumierenden sich kaum verändert hat. Im Jahr 2024 konsumierten schätzungsweise 5,3 Millionen Erwachsene Cannabis. Der Anteil des Medizinalcannabis deckte etwa zwölf bis 14 Prozent des Gesamtbedarfs, während Anbauvereinigungen weniger als 0,1 Prozent der benötigten Menge produzierten. Die Auswirkungen auf den Gesundheitsschutz sind laut Jakob Manthey, der das Projekt koordiniert, noch nicht vollständig absehbar. Er sieht in der geringen Anzahl der Anbauvereinigungen ein mögliches Problem und fordert einfachere Rahmenbedingungen für deren Genehmigung und Betrieb.
Daniel Kotz, der die Projektleitung in Düsseldorf innehat, erklärte, dass der sinkende Trend im Anteil der jugendlichen Konsumierenden auch nach der Teillegalisierung anhält. Allerdings betreibt etwa ein Zehntel der jugendlichen Konsumierenden weiterhin einen riskanten Umgang mit Cannabis, was die Wahrscheinlichkeit für Gesundheitsprobleme erhöht. Der Abschlussbericht des Projekts wird im April 2028 erwartet.
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dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur
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