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Wigald Boning würde Kriegsdienst heute nicht mehr verweigern

Getarnter Soldat, über dts Nachrichtenagentur

Köln (dts Nachrichtenagentur) – Der Unterhalter Wigald Boning würde heute zur Bundeswehr gehen. Das sagt er der Wochenzeitung „Die Zeit“.

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„Heute würde ich den Kriegsdienst nicht mehr verweigern.“ Grund für den Sinneswandel sei eine Afghanistan-Reise vor einigen Jahren gewesen, bei der er eine Schule einweihte. „Das war eine der wichtigsten Reisen meines Lebens. Ich habe dort die Bundeswehr ganz neu kennengelernt“, sagte Boning.

Als Kind habe er die Armee nur in Form von betrunkenen Wehrdienstleistenden gekannt. Boning: „In Afghanistan traf ich plötzlich auf schlaue, gebildete, besonnene Menschen, die sich dort für die Sicherheit der Bevölkerung eingesetzt haben. Ich lernte einen 26 Jahre alten Feldwebel kennen, der den kriegsgebeutelten Bewohnern eines Bergdorfs das Prinzip des Rechtsstaats erklärte.“ Dieses Erlebnis änderte den Blick des Komikers auf die deutsche Armee.

Boning: „Was für eine Aufgabe! Das wäre auch was für mich gewesen.“ Zuletzt veröffentlichte der vierfache Vater Boning, der auch Musiker, Autor, Schauspieler, Komiker und Extremsportler ist, das Buch „Lauf, Wigald, Lauf“. Dafür lief er während eines ganzen Jahres jede Woche einen Marathon. Der Hobbywissenschaftler, bekannt aus Formaten wie „Clever – Die Show, die Wissen schafft“ oder „Der Quiz-Champion“, sagt zudem, er sei in der Schule immer am schlechtesten in den naturwissenschaftlichen Fächern gewesen.

„Da traue ich mir bis heute am wenigsten zu.“ Boning hat nicht studiert. „Heute lese ich immer, wenn ich Zeit habe, Sachbücher, um mich weiterzubilden.“

Foto: Getarnter Soldat, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    13. Juli 2022 um 19.16 — Antworten

    Ach, Wigald, wir kennen uns von diesem Kunstfest damals in Dangast. 1981, meine ich. Deine Musikgruppe hieß noch „Kixx“, wenn ich mich recht erinnere. Du erinnerst dich?
    Ich würde auch heute wieder verweigern. Ich wurde seinerzeit in der Pflege eingesetzt – und dort war, ob Krieg oder nicht, jeder Tag ein Tag voller Ernstfälle. Hast du mal einen Patienten von Hand beatmet, so ne dreiviertel Stunde lang, weil irgend so ein Trollo es nicht schaffte, mal zügig ne Sauerstofflasche herzubringen? Du spürst die Arme nach ner viel zu kurzen Zeit schon nicht mehr, aber du hörst ganz sicher nicht auf zu pumpen – der, der da liegt, ist von dir abhängig und es geht um Leben und Tod. Der damals hat überlebt.

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