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Über 280 Nachfahren des Widerstands unterschreiben Appell

Demo gegen Rechtsextremismus am 03.02.2024, via dts Nachrichtenagentur

Mit einem dringenden Appell rufen die Nachkommen der deutschen Widerstandskämpfer in der NS-Zeit zum Schutz der Demokratie gegen den Rechtsextremismus auf.

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Zu den mehr als 280 Unterzeichnern des Appells, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten, gehören unter anderem die Nachfahren von Dietrich Bonhoeffer, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Carl Friedrich Goerdeler sowie von Freya und Helmuth James von Moltke.

Unter der Überschrift „Aus der Geschichte lernen, die Demokratie stärken!“ warnen die Unterzeichner, dass in vielen Ländern Populisten und Feinde der Demokratie an Zustimmung gewinnen. Wörtlich heißt es: „Wir haben in Deutschland schon einmal erlebt, wohin das führen kann. Es waren unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, die sich dem NS-Unrecht damals als Widerstandskämpfer entgegengestellt haben. Deshalb melden wir uns als Angehörige und Nachkommen heute zu Wort und fordern alle Mitbürger dazu auf, der Neuen Rechten in unserem Land und europaweit die Stirn zu bieten. Wir sollten uns alle dafür verantwortlich fühlen, die liberale und rechtsstaatliche Demokratie zu bewahren und sie zu verteidigen.“

Konkret fordern die Unterzeichner die Wähler auf, mit dem Stimmzettel dafür zu sorgen, dass bei den Europawahlen am 9. Juni nicht rechte Parteien „zu den Gewinnern in Europa“ zählen und dass auch die Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen „nicht zugunsten der AfD ausgehen“. Die meisten Menschen in Deutschland hätten aus der Katastrophe der NS-Diktatur gelernt, heißt es in dem Appell. „Aber viele haben vergessen, wie schnell Enttäuschung und Perspektivlosigkeit verführbar machen.“

Die Unterzeichner kritisieren ausdrücklich Politiker der AfD sowie die etablierten Parteien wegen ihres Unvermögens, den Höhenflug der Rechtsextremen zu stoppen und schreiben in diesem Zusammenhang wörtlich: „Wenn selbst Bundestagsabgeordnete von millionenfacher `Remigration` sprechen, wenn rechtsextreme Parteien in mehreren Bundesländern die Umfragen anführen und demokratische Parteien hilflos zwischen Anbiederung, abgrenzender Arroganz und Verbotsfantasien schwanken, dann müssen bei allen Anhängern der offenen Gesellschaft die Alarmglocken schrillen.“

dts Nachrichtenagentur

Foto: Demo gegen Rechtsextremismus am 03.02.2024, via dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    5. Februar 2024 um 9.24 — Antworten

    Man kann all diese Nachfahren bekannter Namen des Widerstandes für ihr Engagement nur danken – und feststellen, welche Presseorgane diese Meldung nicht veröffentlichen.

    • Lotte
      5. Februar 2024 um 18.16 — Antworten

      Ich vermute mal die nwz gehört dazu. Die veröffentlicht lieber auf der ersten Seite Foto und Namen eines Oldenburgers der es gewagt hat eine Petition gegen das vfb Stadion zu starten. Man muss Prioritäten setzten, oder?🤮

      • Manfred Murdfield
        8. Februar 2024 um 11.29 — Antworten

        Ja, das war schon ein ziemlich peinliches Titelblatt der NWZ, aber der Redakteur versucht es eben mit allen Mitteln. Stimmungsmache Dr. Will 2.0. Die NWZ hatte mal selbst geglaubt und behauptet, ihre Berichterstattung über das Stadion (alt und neu) wäre ausgeglichen und neutral. Da lachen ja die Hühner, einseitiger gehts wohl kaum. Fragt sich nur, warum, wer steckt dahinter?

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