Tübingens Oberbürgermeister verlangt Quarantäne für Alte und Kranke

Tübingen (dts Nachrichtenagentur) – Als Ausweg aus der Coronakrise fordert Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) eine pauschale Quarantäne für Alte und Kranke. „Es wäre ein neuer Generationenvertrag, bei dem die Jüngeren arbeiten gehen, die Infektion auf sich nehmen, während die Älteren und Kranken auf soziale Kontakte verzichten“, sagte Palmer der „taz“ (Montagsausgabe). Palmer hält eine wirksame Quarantäne für Risikogruppen für umsetzbar.
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„Wenn die Regierung es für denkbar hält, 700 Milliarden Euro zu verbrennen, weil die Wirtschaft ruht, ist es dann nicht vorstellbar, für vielleicht zehn Prozent der Kosten eine optimale Versorgung der Alten und Kranken auf die Beine zu stellen?“, so Palmer. Auch ethisch sei sein Konzept vertretbar, selbst wenn auch einzelne Gesunde durch eine Infektion in Lebensgefahr geraten könnten. Man müsse jetzt die richtigen Konsequenzen aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen ziehen. „Sich streng an Daten und Fakten zu halten, rettet mehr Leben, als wenn man die eigene Moralität hoch hält.“ Palmer will das geltende Kontaktverbot aber derzeit nicht infrage stellen. Aber es sei der richtige Zeitpunkt, Wege aus der Krise zu suchen. Damit widerspricht Palmer seinem Parteifreund, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der sich vehement gegen eine solche Diskussion ausgesprochen hatte. „Ich glaube, dass die Menschen Perspektiven und Hoffnungen brauchen um schwere Zeiten durchzustehen.“
Foto: Senioren, über dts Nachrichtenagentur
3 Kommentare
Man hatte ja schon es Öfteren den Eindruck, daß bei Boris Palmer einige Kontakte nicht richtig funktionieren. Ich bin 72 und starte gerade nochmal durch.
Es kommt mir so vor, als sollten die Älteren durch solche
Massnahmen bewusst dezimiert werden. Wo bitte wurden
kluge Köpfe hinzugezogen? Wir brauchen intelligente Wissenschaftler, nicht nur Virologen, auf Politiker könnte man weitgehend verzichten. Ohne Tests ist alles nur
Spekulation. Wann wird endlich getestet.? Aber auch da steht die Politik auf dem Schlauch.Fast alle Politiker in Vollkurzarbeit schicken! Dann könnte man das überflüssige Geld sinnvoller einsetzen. Und dann sehen sie nal was das mit den Leuten macht.
Gott sei Dank ist Boris Palmer nicht ausschlaggebend und sehr einzigartig in seiner Partei – werde auch weiterhin
die Grünen wählen!
Es unterstützt nurmehr meine Meinung, sich sehr vorsichtig und sensibel mit den Grundrechten – sprich Einschränkung dieser -zu verhalten. Wir, die Älteren, sind keine Zahlen oder Fakten, die beliebig wie eine Herde herumgeschoben werden kann –
dazu wünsche ich Herrn Palmer eine kleine isolierte Kammer zum Nachdenken!