Studie: Steuerbonus für Überstunden bringt 1,35 Euro pro Stunde
Der von der Bundesregierung geplante Steuerbonus für Überstundenzuschläge wird den Arbeitnehmern wenig bringen. Die Böckler-Stiftung hat erstmals anhand konkreter Verdienststatistiken berechnet, was das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag bedeuten würde, wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Freitagausgabe berichtet.
Nur 1,4 Prozent der Arbeitnehmer würden demnach überhaupt von dem Steuerbonus profitieren. Viele gehen leer aus, weil sie keine Zuschläge auf bezahlte Überstunden bekommen, sondern beispielsweise Arbeitszeitkonten nutzen.
Selbst für die Betroffenen bleibt der Steuerbonus gering. Sie würden im Durchschnitt lediglich 1,35 Euro zusätzlich pro Überstunde bekommen.
Überstundenzuschläge steuerfrei zu stellen, war ein Wahlkampfversprechen der CDU, um Leistung zu belohnen. Das könne mit 1,35 Euro nicht erreicht werden, resümiert die gewerkschaftsnahe Böckler-Stiftung: „Das Ergebnis ist ernüchternd.“
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dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur





1 Kommentar
Diese Arbeitszeitkonten kennt man ja seit Jahrzehnten. Wie damals bei meinem ehemaligen Arbeitgeber (heute nicht mehr existent): gedeckelt bei 50 Plusstunden, alle weiteren Plusstunden verschwanden im Nichts. Auszahlung brachte nichts, die Steuer hat so gut wie alles aufgefressen. Offiziell war der Freizeitausgleich zu bevorzugen, aaaaber: nur, wenn es auch passte. Leider war so gut wie nie eine Möglichkeit da, mal ein paar Tage oder gar eine ganze Woche frei zu nehmen. Und so verfielen die Stunden fleissig weiter.
Hatte man aber durch irgendwas Minusstunden angesammelt, mussten diese unverzüglich (!) nachgearbeitet werden. Da gab es komischerweise auch keine Deckelung…