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Studie: Frauen als Hauptverdiener in Familie öfter unzufrieden

Vater, Mutter, Kind, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Rolle als Hauptverdienerin in der Familie schlägt offenbar vielen Frauen aufs Gemüt. Laut einer Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ sind viele Frauen mit ihrem Leben weniger zufrieden, wenn sie mehr verdienen als ihr Partner. Frauen in einer Partnerschaft bewerten ihr Leben demnach am besten, wenn sie weniger verdienen als der Mann oder ungefähr gleich viel.

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Verdienen die Frauen deutlich mehr, bewerten sie ihr Leben messbar schlechter – und zwar noch ein bisschen schlechter als die Frauen, die überhaupt kein eigenes Einkommen haben. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten Zuverdienerinnen ihr Leben mit 7,7 Punkten. Hauptverdienerinnen dagegen bewerten ihre Zufriedenheit durchschnittlich nur mit 7,4 Punkten. Der Unterschied macht ungefähr so viel aus wie der Unterschied in der Lebenszufriedenheit zwischen Deutschland und Polen. „Anscheinend gibt es große Bevölkerungsgruppen, in denen Frauen mit dem Familienleben unzufriedener werden, wenn sie mehr verdienen – anders als die Männer“, sagte DIW-Psychologe David Richter der FAS. „Ich vermute, dass es Unterschiede zwischen verschiedenen Milieus gibt.“ Die Zahlen stammen aus dem sozio-ökonomischen Panel, Deutschlands größter Umfrage zu den Lebensbedingungen im Land. Jährlich werden dafür rund 30.000 Menschen nach allen möglichen Aspekten ihres Lebens befragt. Dabei stellt sich laut FAS heraus: Hauptverdienerinnen sind zwar mit ihrer Arbeit und mit ihrem persönlichen Einkommen durchaus zufrieden. Im Familienleben nehmen sie aber Abstriche in Kauf, die offenbar auf ihre Zufriedenheit mit dem ganzen Leben durchschlagen. Die Unzufriedenheit geht über die Frauen selbst hinaus: Wenn sie die Hauptverdiener in der Familie sind, bewerten ihre Partner ihr Leben noch schlechter. Sie ärgern sich nicht so sehr über das Familienleben, dafür bewerten sie ihre Arbeit und ihr Einkommen als schlechter.

Foto: Vater, Mutter, Kind, über dts Nachrichtenagentur

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