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Richterbund erwartet Überlastung der Justiz

Justizzentrum Essen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Nachdem der Bundesrat den Weg für die Cannabis-Legalisierung freigemacht hat, fürchtet der Deutsche Richterbund (DRB) eine Überlastung der Justiz.

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Richterbund-Geschäftsführer Sven Rebehn sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben): „Die Ampel-Koalition lässt mit dem Cannabisgesetz ein Bürokratiemonster von der Kette, das Justiz, Polizei und Ordnungsbehörden mühsam wieder einfangen müssen.“ Mit dem Gesetz würden Dutzende neue Ordnungswidrigkeiten eingeführt, die nach Einsprüchen gegen Bußgelder vielfach vor den Gerichten landeten, so Rebehn.

Der Richterbund-Chef fügte hinzu: „Das Gesetz ist gespickt mit zahlreichen Auflagen für den Anbau von Cannabis und mit aufwendig zu kontrollierenden Abstandsregeln, Konsumverbotszonen oder Konsumverbotszeiten. Die Straf-, Zivil- und Verwaltungsgerichte dürften mit einer Flut von Zweifels- und Streitfragen konfrontiert werden“, beklagte Rebehn.

Die Teilfreigabe von Cannabis werde demgegenüber nur marginale Entlastungseffekte für die Strafjustiz haben, weil die einfach gelagerten Strafverfahren wegen Besitzes geringer Mengen zum Eigenkonsum bereits heute zumeist schlank und standardisiert eingestellt würden. „Allein die Amnestie-Regelung des Cannabisgesetzes führt dazu, dass bundesweit mehr als 200.000 Strafakten nochmals überprüft werden müssen, was die Strafjustiz über Wochen und Monate von anderen Aufgaben abhält“, so der Bundesgeschäftsführer des DRB.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Justizzentrum Essen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    22. März 2024 um 13.07 — Antworten

    Warum lamentieren eigentlich so viele von „Überlastung“? Da macht man dann eben mal ein paar Überstunden und fertig. Es gibt ganze Wirtschaftsbereiche, vornehmlich bei ernsthaft arbeitenden Menschen im Handwerk, die ohne das gar nicht überleben würden. Also, was soll das Gejammer, ihr sitzt auf gepolsterten Stühlen im Warmen.
    Was ich sonst noch formulieren würde – ihr würdet mich verklagen. Immerhin, DAS könnt ihr…

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