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Regierung weist Verantwortung für hohe Internetpreise zurück

Netzwerk-Kabel in einem Hausanschlussraum (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Nachdem eine neue Analyse gezeigt hat, dass in Deutschland EU-weit am meisten fürs Internet bezahlt werden muss, weist das Bundesverkehrsministerium jede Verantwortung zurück. „Grundsätzlich ist die Preisgestaltung natürlich die Sache der Unternehmen, die das Internet anbieten“, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.

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Weiter verwies der Sprecher auf Erfolge der scheidenden Bundesregierung. Man habe in der letzten Legislatur einen „erheblichen Aufschwung beim Ausbau der Gigabit-Versorgung“ gesehen, sagte er. Die Versorgung in der Fläche sowie der einzelnen Haushalte sei „enorm gestiegen“. Bei der Preisgestaltung komme es aber auch immer darauf an, „wie die Bandbreiten gebucht werden“.

Bei der Umstellung von Kupferkabeln auf schnellere Leitungen habe man einen „ganz klaren Plan“, hieß es weiter. Dieser sehe eine „Glasfaser-first-Strategie“ vor. Man sehe, dass die technologischen Entwicklungen „enorme Bandbreiten“ in Zukunft verlangten, die hauptsächlich nur durch Glasfaser bereitgestellt werden könnten, so der Sprecher.

Laut einer am Freitag von den Funke-Zeitungen veröffentlichten Auswertung eines Preisvergleichsportals zahlen Internetnutzer in knapp jedem zweiten EU-Land für ein Megabit nur wenige Cent. In Deutschland fällt dagegen pro Megabit etwa ein Euro an.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Netzwerk-Kabel in einem Hausanschlussraum (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. Markus
    15. März 2025 um 14.29 — Antworten

    Glasfaser first? Ich lache mal herzhaft, mitten in Oldenburg mickrigste Datenraten (tagsüber ca. 2MBit, werktags nachts zwischen 2 und 5 Uhr auch mal bis 4MBit peak hoch) und von Glasfaser nicht die leiseste Spur. Ausbau lt. Telekom, EWE, Deutsche Glasefaser etc. NICHT geplant.
    Vielleicht erleben das meine Enkel oder Urenkel noch…

    • W. Lorenzen-Pranger
      16. März 2025 um 20.17 — Antworten

      Interessant dabei, daß die Einrichtung des Glasfaseranschluß bei mir inzwischen rund ein halbes Jahr dauert – – – weil sich dies dünne „Kabel“ nicht durch den Schlauch pusten lässt. Da wir so einen „günstigen“ Gesamtvertrag inclusive zwei Handykarten haben, zahlen wir – ach wie lustig – seitdem doppelt um noch im Internet sein zu können.

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