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Niedersachsen will „führendes Energieland“ werden

Windrad, über dts Nachrichtenagentur

Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht wegen des Ukraine-Krieges und der Energiewende die industriepolitische Bedeutung seines Bundeslandes steigen. „Industrie folgt Energie“, sagte er dem Magazin „Capital“.

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Niedersachsen wolle künftig „das führende Energieland in Deutschland sein“. In der Folge könnten sich laut Weil die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland grundlegend verschieben – bislang wird die Produktion von süddeutschen Bundesländern dominiert. „In Zukunft wird der Schwerpunkt der Energieproduktion im Norden sein“, so Weil. „Deshalb wird der Norden industriepolitisch bessere Chancen haben.“

Seine Landesregierung registriere bereits entsprechendes Interesse. Mit Blick auf Süddeutschland sagte der Ministerpräsident: „Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden sich angleichen.“ In Wilhelmshaven und Stade sollen zwei Flüssiggasterminals entstehen, um russische Gaslieferungen zu ersetzen. Außerdem ist Niedersachsen bedeutender Produzent von Windstrom und hat ehrgeizige Ausbauziele.

Weil steht im Oktober vor Landtagswahlen. In der Debatte um Fracking erteilte Weil Plänen für das umstrittene Förderverfahren für Erdgas allerdings eine Absage. Er habe „nach wie vor große Bedenken, insbesondere mit Blick auf die Sicherheit der Wasserqualität“, wenn es um das sogenannte unkonventionelle Fracking in Schiefergestein gehe. Nach Bundesrecht wären laut Weil ohnehin nur Modellvorhaben möglich.

„Auch angesichts des Zeitdrucks, unter dem wir in der Energiefrage stehen, bringt das alles nichts.“

Foto: Windrad, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    14. Juni 2022 um 15.38 — Antworten

    Das habe ich nicht verstanden. Soll von der hier produzierten Energie nichts mehr nach Süddeutschland geführt werden? Und was ist mit der Offshoreenergie? Es wäre ein interessanter Aspekt, wenn jedes Bundesland künftig seine eigene Energie herstellen müsste. Aber das war ja auch vorher, bzw. bislang nicht so. Allerdings ist die Erwartungsarroganz von Bayern und Baden-Württemberg auch nicht akzeptabel.

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