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Neue Corona-Variante aus Südafrika umgeht Immunabwehr geschickt

Coronavirus, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die in Südafrika festgestellte neue Corona-Variante B11529 scheint die bei Menschen vorhandene Immunabwehr geschickt zu umgehen. Das erwarte man aufgrund des festgestellten Mutations-Profils und der extrem schnellen Ausbreitung, hieß es in einer Präsentation des Südafrikanischen Gesundheitsministeriums.

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Einzige gute Nachricht sei, dass das PCR-Testverfahren diese Mutation schneller nachweisen könne als sonst üblich. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bezeichnete B11529 als erste „echte massive Durchbruchsvariante“. Trotzdem sei ein Durchbruch bei Booster-Impfungen „unwahrscheinlich“, so Lauterbach. Die vielen Mutationen dieser Variante sprächen für eine Entstehung in HIV-Patienten.

Lauterbach forderte, die Grenzen nach Südafrika zu schließen und das Impftempo zu erhöhen. Deutschland hat mittlerweile Einreisebeschränkungen für Südafrika erlassen. Am Freitagmorgen landeten allerdings noch ungehindert zwei Maschinen aus Johannesburg und Kapstadt kommend in Frankfurt. In Hongkong und Israel wurden bereits Infektionen mit der neuen Variante gefunden, bei Passagieren die aus Afrika kamen und sich in strenger Quarantäne befanden – die es hierzulande nicht gibt.

Manche Experten fürchten, dass B11529 auch schon längst in Europa ist. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), seine Zeichens promovierter Labormediziner, setzt bei der neuen Südafrika-Variante auf das Prinzip Hoffnung. „Insofern wäre eine beunruhigende Nachricht, wenn wir feststellen, dass unsere Impfstoffe gegen neue Virusvarianten nicht schützen“, sagte Tschentscher der „Welt“ (Samstagausgabe). „Bisher haben wir einen sehr, sehr wirksamen Impfstoff gegen alle Virusvarianten gehabt und ich hoffe, dass das dabei bleibt oder dass eben die Impfstoffentwickler eine Anpassung vornehmen können, dass auch bei neuen Varianten die Impfung, die wir in Deutschland haben, wirksam vor Erkrankung schützt.“

Foto: Coronavirus, über dts Nachrichtenagentur

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