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Metsola mahnt Führung und Kurskorrektur in der EU an

Roberta Metsola (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, beklagt einen Mangel an Einigkeit in der Europäischen Union und mahnt eine Kurskorrektur an.

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„Europa braucht Führung. Wir sind nicht einig genug, wir sprechen mit zu vielen verschiedenen Stimmen“, sagte Metsola den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Das kann so nicht weitergehen.“ Die EU bilde den größten Binnenmarkt der Welt, sei Weltspitze in Wissenschaft und Technologie. „Aber wir brauchen auch starke Regierungen in den Mitgliedstaaten“, sagte Metsola. „Was wir uns nicht mehr leisten können, sind 27 unterschiedliche Stimmen der EU-Staaten plus die von Parlament, Kommission und Rat.“

Die EU benötige für stärkere Wettbewerbsfähigkeit mehr Investitionen – wie das zu finanzieren sei, müsse dringend geklärt werden. Die Politikerin der christdemokratischen EVP-Fraktion sagte weiter: „Wir brauchen bessere, einfachere Regulierung. Und die proeuropäische Mehrheit im EU-Parlament muss Antworten geben auf die Sorgen der Bürger, die ihren Lebensstandard nicht halten können und sich im Stich gelassen fühlen – sonst verlieren die Pro-Europa-Kräfte an Unterstützung.“

Metsola zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass das EU-Parlament in der kommenden Woche die neue EU-Kommission bestätigt, was Voraussetzung für den geplanten Start der Kommission am 1. Dezember ist. Mit Blick auf die vorangegangenen Anhörungen der designierten EU-Kommissare durch das Parlament, die für eine längere Phase der Unsicherheit gesorgt hatten, sagte die Präsidentin: „Wir haben unsere Aufgabe sehr ernst genommen.“ Es seien komplizierte Fragen zu klären gewesen. Vorher habe es lange gedauert, bis die Vorschläge für die 26 Kommissare vorgelegen hätten. „Das Schlimmste wäre, wenn das Parlament diese Vorschläge zur Besetzung einfach ohne Prüfung abnicken würde“, sagte Metsola: „Am Mittwoch stimmt das Europaparlament über die neue Kommission ab, so dass sie am 1. Dezember starten dürfte – so wie es im Übrigen auch vor fünf oder zehn Jahren der Fall war.“

Die Parlamentspräsidentin äußerte zugleich die Hoffnung auf eine bessere Zusammenarbeit zwischen EU-Parlament und EU-Kommission, nachdem es in der Vergangenheit viele Klagen von Abgeordneten gegeben hatte: „Wir können nicht dulden, wenn EU-Kommissare nicht bereit sind, im Parlament zu erscheinen und unsere Fragen zu beantworten. Es gibt auch keinen Grund, das Parlament mit Notfall-Klauseln zu umgehen“, so Metsola. Das Parlament habe gezeigt, dass es Gesetze sehr schnell beraten und beschließen könne. „Ich bin stolz auf das Parlament, wir sind jederzeit handlungsfähig. Als Antwort auf fehlende Konsultationen und jahrelange Ausnahme-Verfahren haben wir uns jetzt mit der Kommission auf eine neue Rahmenvereinbarung geeinigt, um die Zusammenarbeit zu verbessern.“

dts Nachrichtenagentur

Foto: Roberta Metsola (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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5 Kommentare

  1. Hannelore Peter
    24. November 2024 um 23.56 — Antworten

    Mit allen Mitteln wird versucht, uns in diesen Krieg hineinzuziehen. Wir müssen viele Flüchtlinge finanzieren, die keine Lust zum Arbeiten haben. Wir sind der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine finanziell und mit Waffen. Man sollte es akzeptieren, wenn man aus Sicherheitsgründen keinen Taurus liefern will. Wir sind eh schon pleite wegen dieses Kriegs. Außerdem ließ Selenskyi unsere Pipeline sprengen und hat es nicht verdient, dass er soviel Hilfe von uns erhält.

    • Markus
      25. November 2024 um 13.54 — Antworten

      Die Terroristic States of America wissen sehr genau, dass sie gegen wirtschaftliches und politisches Bündnis von Europa und Asien keine Chance mehr haben. Daher wird wo immer möglich der Spaltpilz angesetzt, um uns weiterhin unter der Fuchtel unf Kontrolle der Führer im Weissen Haus zu halten. Ohne Rücksicht auf Verluste.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    25. November 2024 um 4.24 — Antworten

    Flüchtlinge dürfen bis zur Anerkennung ihres Bleiberechts nicht arbeiten. Eine Entscheidung einer unionsgeführten Regierung. Einfach mal informieren, bevor man Unsinn erzählt.

    • Manfred Murdfield
      25. November 2024 um 17.57 — Antworten

      Wir können doch in den nächsten Wochen verstärkt mit AfD-Propaganda rechnen. Populismus geht vor Information. Immerhin soll die Vorsitzende Bundeskanzlerin werden.

    • Markus
      26. November 2024 um 15.05 — Antworten

      Was gewisse Kreise ja nicht von Hetzerei abhält. Und selbst diejenigen, die irgendwann arbeiten dürften (!) können dank bürokratischer Schikanen meist nicht. Und wenn der Bescheid so lange braucht, dass der Arbeitgeber sein Angebot nicht aufrechtwerhalten kann und die Stelle anderweitig besetzt. Nennt sich verdeckter Rassismus.

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