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Kassenärzte-Chef warnt vor Rationierung von Hüft-OPs

via dts Nachrichtenagentur

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, warnt davor, Hüftoperationen ab 80 Jahren zu rationieren.

„Der Vorschlag, Menschen ab einem bestimmten Alter die Leistungen zu kürzen, greift eine ähnliche hochproblematische britische Regelung auf. Das ist weder notwendig noch zielführend“, sagte Gassen der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Das Wesen eines solidarischen Krankenversicherungssystems ist es ja gerade, medizinische Leistungen zu ermöglichen, wenn sie gebraucht werden, unabhängig von Alter, Geschlecht und Verdienst.“

Der Vorstandsvorsitzende der Sana-Kliniken, Thomas Lemke, hatte zuvor im Podcast von Table-Media Leistungen für Senioren ab 80 Jahren infrage gestellt.

Der KBV-Chef regt andere Einsparungen bei Krankenhäusern an: „Richtig ist, dass etwas passieren muss. Hauptkostentreiber sind ohne Frage die Krankenhäuser mit nahezu 300 Millionen Euro an Kosten jeden Tag und die rasant steigenden Medikamentenausgaben. Durch eine Reduktion der Zahl der Krankenhäuser würden zum einen die verbleibenden Häuser gestärkt und zum anderen erheblich Kosten reduziert“, sagte Gassen der „Rheinischen Post“ weiter.

Der KBV-Chef nennt weitere Reformen: „Damit die Sozialbeiträge der Bürgerinnen und Bürger nicht ins Uferlose steigen, müssen aber auch die versicherungsfremden Leistungen wie Gesundheitskosten der Bürgergeldempfänger endlich korrekt durch Steuergelder finanziert werden. Außerdem müssen wir uns mit dem Thema Patientensteuerung beschäftigen und offen für intelligente und sozial ausgewogene Selbstbeteiligungsmodelle sein“, so Gassen.

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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3 Kommentare

  1. Manfred Murdfield
    23. September 2025 um 0.27 — Antworten

    Was kommt als nächstes von dem Herrn Lemke? Irgendwas in Richtung Euthanasie? Sterbehilfe für Arme und Alte?

    • W. Lorenzen-Pranger
      23. September 2025 um 10.12 — Antworten

      Das ist doch längst „geschickt geregelt“, wenn man sich z. B. die Entwicklung der Renten und die steigenden Kosten der Pflege ansieht. Mir ist ein Fall von Selbsttötung bekannt, um etwas vom Erbe der Nachkommen zu erhalten, eine andere Familie mußte ein Immobilie verkaufen, um die Pflegekosten zu stemmen – beide in meiner näheren Umgebung.
      Der Titel „Wenn du arm bist mußt du früher sterben“ stammt bereits aus den 50-ern, die Situation hat sich seither extrem verschärft. Von einer Mindestrente spricht heute letztlich schon längst niemand mehr, stattdessen von solchen Unsinn wie einem „sozialen Jahr“ und extrem längeren Arbeitszeiten für Rentner – inclusive Fahrdienste im, nein nicht Verteidigungs-, sondern Kriegsfall.
      Nun, eine Professorin aus Kassel hat ihre Einschätzung der Unionsparteien ja auf den Punkt gebracht: Faschisten und ein „Merzinfarkt“ für die Demokratie.

    • Markus
      23. September 2025 um 15.26 — Antworten

      Reparaturkosten übersteigen Restwert. Als Erinnerung für Politiker: Soylent Green war eine Warnung, keine Anleitung!

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