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Jugendforscher verlangt digitale Bildungsplattform

Kinder spielen auf einem Schulhof, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bildungs- und Jugendforscher Klaus Hurrelmann fordert als Konsequenz aus dem Nationalen Bildungsbericht eine digitale Bildungsplattform nach den Sommerferien. „Wir haben im internationalen Vergleich bestimmt einen Rückstand von zehn Jahren“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochsausgabe). Die Lehrerfortbildung im digitalen Bereich sei jetzt das „A und O“, so der Professor an der Berliner Hertie School of Governance.

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„Wir haben Schülerumfragen, in denen 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler beklagen, dass ihre Lehrer nicht mit digitalen Geräten umgehen können. Die Lehrer wurden aber nicht systematisch auf digitalen Unterricht vorbereitet.“ Es brauche jetzt ein verbindliches Training jedes einzelnen Lehrers. Hurrelmann zufolge konnten „höchstens 15 Prozent“ der Schulen in Deutschland professionell mit der Coronakrise umgehen und mühelos den Kontakt zu den Schülern halten. Dies seien überwiegend Gymnasien gewesen. Die anderen Schulen hätten sich „durchgewurschtelt“, so der Bildungsexperte. Zudem hätten Lehrerumfragen gezeigt, dass bis zu zehn Prozent der Schüler während der Corona-Schließungen gar nicht erreicht worden seien. „Die Bildungsunterschiede traten enorm ans Licht. Entscheidend war, ob die Eltern mit den manchmal sehr kargen Angaben und Impulsen aus den Schulen durch die Lehrerinnen und Lehrer etwas anfangen konnten, und ob sie überhaupt zu Hause waren. Das ist ein Alarmzeichen.“

Foto: Kinder spielen auf einem Schulhof, über dts Nachrichtenagentur

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