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IWH-Vize hält Konjunkturprogramm aktuell für falsch

IWH - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, über dts Nachrichtenagentur

Halle (Saale) (dts Nachrichtenagentur) – Oliver Holtemöller, Vizepräsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (IWH) in Halle (Saale), hält ein Konjunkturprogramm zum jetzigen Zeitpunkt für falsch. „Aus meiner Sicht brauchen wir derzeit kein Konjunkturpaket“, sagte er dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Die Kaufkraft zu stärken, habe derzeit keine Priorität: „Statt jetzt den Konsum zu stärken, sollten wir noch stärker als bisher den Menschen und Unternehmen helfen, die von der Coronakrise wirtschaftlich betroffen sind – und zwar zielgerichtet.“

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Eine Autoprämie lehnt er dabei ebenso ab wie den von der SPD ins Spiel gebrachten Familienbonus. „Ein neues Auto wird sich nur kaufen, wer auch in der Krise stabile Einkommensaussichten hat“, so Holtemöller. „Das heißt, mit einer solchen Prämie stellen wir eine Bevölkerungsgruppe besser, der es schon jetzt nicht schlecht geht.“ Das ist seiner Ansicht nach nicht gerecht. „Mit einer Autoprämie verstärken wir die Ungleichheit in der Gesellschaft sogar noch“, sagte er. Der Familienbonus wiederum komme allen Eltern zugute, nicht nur denjenigen, die das Geld jetzt dringend bräuchten. „Es gibt Familien, die brauchen nichts und es gibt Familien, die brauchen viel – indem ich allen ein bisschen gebe, ist am Ende keinem geholfen.“

Foto: IWH – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, über dts Nachrichtenagentur

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