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Habeck sieht Abkehr Südafrikas und Namibias von Russland

Robert Habeck und Lars Klingbeil, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigt sich zufrieden mit der Abgrenzung südafrikanischer Länder von Russland. In Südafrika und Namibia existiere nur noch ein historischer Bezug zu Russland, aber es gebe keine aktuellen politischen oder wirtschaftlichen Gemeinsamkeiten mehr.

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„Ich habe das Thema angesprochen in den Gesprächen mit den Regierungschefs“, sagte Habeck dem Fernsehsender „Welt“. „Die erzählen, dass Russland sehr unzufrieden ist, weil es eben keine offensive Unterstützung für die russische Politik gibt. Die halten sich `nur` raus – nur in Anführungsstrichen. Das ist natürlich aus europäischer Sicht nicht akzeptabel, aber man muss eben die Geschichte ein bisschen miterinnern.“

Während der Apartheid habe Russland den ANC und die SWAPO im Unabhängigkeitskampf unterstützt, zugleich habe sich der Westen „lange vornehm zurückgehalten“, so der Grünenpolitiker. „Es ist jetzt nicht so, dass das westliche Europa immer auf der richtigen Seite der Geschichte stand. Das haben die hier natürlich nicht vergessen. Aber es ist sehr deutlich geworden in all den Gesprächen, dass sie ihre eigene Politik verfolgen wollen – und Russland spielt jetzt ökonomisch gar keine Rolle mehr. Es ist nur die Erinnerung an die Solidarität vor 30 Jahren, ungefähr, oder ein bisschen länger zurückgehend, sogar.“

Nun gelte es für Deutschland, die Wirtschaftsbeziehungen zu Afrika neu zu denken, so Habeck. „Für Europa heißt es, dass wir ein Denken überwinden müssen, das die Handelsbeziehungen die letzten Jahrzehnte geprägt hat, das gesagt hat: Im Grunde ist immer der günstigste Standpunkt der beste für uns. Das kann auch ein Standpunkt in Afrika sein, aber meistens war es China – oder eben Energie aus Russland.“

Man müsse Handelsbeziehungen vielfältiger gestalten. „Länder in Südafrika gehören meiner Ansicht nach zu diesem vielfältigen Gestalten dazu.“ Grundsätzlich sei ihm wichtig, Energie in Ländern mit stabiler Demokratie einzukaufen, so Habeck. Das sei etwa in Namibia der Fall: „Namibia ist eine Demokratie. Eine stabile Demokratie, mit sicherlich ein paar Problemen, wie sie alle Demokratien manchmal haben können. Aber eine stabile Demokratie, wo Minister, die korrupt waren, ins Gefängnis geworfen wurden, was zeigt, dass es eine eigene Rechtsprechung gibt. Und Demokratien sind natürlich unsere primären Ansprechpartner.“

Die Energiepartnerschaft mit Afrika will Habeck aber nicht als Absage an die arabische Welt verstanden wissen.

In Katar etwa sei es um etwas ganz anderes gegangen: „Da ging es um Gas – und jetzt geht es um Wasserstoff. Nicht, dass die arabischen Länder nicht ebenfalls willkommen sind, Wasserstoff zu produzieren – das ist das, was die Welt in Zukunft brauchen wird“, so der Grünenpolitiker, „aber als ich in Katar war, ging es darum, kurzfristig Gas als Ersatz für das ausgefallenes russisches Gas zu besorgen oder jedenfalls eine Sicherheit zu haben. Hier geht es darum, eine Perspektive aufzubauen für die Zukunft. Und diese Perspektive soll vor allem erst einmal Afrika nutzen.“

Foto: Robert Habeck und Lars Klingbeil, über dts Nachrichtenagentur

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