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Habeck plant weiter Einbauverbot für Öl- und Gasheizungen ab 2024

Gas-Heizung aus den 90ern, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält an seinem Vorhaben fest, den Einbau neuer Öl- und Gasheizungen ab dem kommendem Jahr zu untersagen. Das geht laut eines Berichts von „Bild“ (Dienstagausgabe) aus dem Referentenentwurf zur Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) hervor.

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Demnach dürfen ab 2024 nur noch neue Heizungen „auf Basis von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien in Deutschland eingebaut werden“, zitiert die Zeitung aus dem Entwurf. Nach Experteneinschätzungen ist dann nur noch der Einbau von Fernwärme-Anlagen, Wärmepumpen und Biomasse-Kesseln möglich, um die Werte zu erreichen. Bei Schäden an Heizungen („Havarie“) soll es eine Übergangszeit von drei Jahren geben, bis die entsprechenden Vorgaben erfüllt werden müssen. Wie die „Bild“ weiter schreibt, soll die Nutzung von fossilen Heizungsanlagen generell nach 30 Jahren Betriebsdauer verboten werden. Im 92-seitigen Entwurf wird dazu schrittweise aufgelistet, ab wann die Öl- und Gasheizungen abgeschaltet werden müssen. Ab 2045 wird die Nutzung von Öl- und Gasheizungen laut Entwurf dann komplett verboten. Die FDP will die Pläne so nicht mittragen. Der „Bild“ sagte der wohnungspolitische Sprecher Daniel Föst: „In der Koalition haben wir uns darauf verständigt, dass ab 2024 neue Heizungen 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen sollen, soweit möglich. Alles, was darüber hinausgeht, ist nicht besprochen und deshalb irrelevant.“

Föst betonte, die Koalition dürfe „die Menschen nicht überfordern. Das BMWK und Robert Habeck haben manchmal Fanatsien, die mit der FDP nicht zu machen sind.“ Der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke, lehnt die Pläne ebenfalls ab.

Warnecke sagte derselben Zeitung: „Das ist ein Gesetz aus der grünen Märchenwelt.“ Es sei völlig unklar, woher beispielsweise die ganzen Fernwärmeleitungen kommen sollen. „Jetzt wird es höchste Zeit, dass der Kanzler eingreift: Es geht hier schließlich um Menschen – und nicht nur um CO2“, sagte Warnecke zu „Bild“.

Foto: Gas-Heizung aus den 90ern, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Markus
    28. Februar 2023 um 11.42 — Antworten

    Netter Witz. In einem Mehrfamilienhaus ist gerade der Gaskessel verstorben. Neuer Gaskessel incl. Einbau liegt bei knapp 10.000 €, liefer- und einbaubar sofort. Aber man möchte und soll ja umweltfreundlich sein. Fernwärme gibt es nicht, fällt also aus. Anfragen nach einer Wärmepumpe ergaben Preise ab 45.000 €, ohne Einbau. Dazu muss dann noch die Heizungsanlage aufwendig umgebaut werden (niedrigere Vorlauftemperatur, nicht ausreichend für die vorhandenen Heizkörper). Lieferbar wäre das „mit viel Glück“ so gegen Ende dieses Jahres, realistisch irgendwann 2024.
    Als Sahnehäubchen kommt dann noch das Denkmalschutzamt daher und verbietet kategorisch jegliche Änderung unter sofortiger Androhung von Strafzahlungen.
    Es wird also wieder ein Gaskessel. So teuer kann das Gas gar nicht werden, dass man sich die Alternativen antut. Zumal die Politik zwar vorne Umweltschutz predigt, aber die gesetzlichen Verhinderungsbedingungen nicht einmal im Ansatz beseitigt.

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