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Gesamtmetall kritisiert ungleiches Lohnniveau in Deutschland

Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, kritisiert die stark unterschiedlichen Lohnniveaus in Deutschland. „Die Entlohnung in unseren Branchen ist so hoch, dass andere nicht mehr mitkommen. Krankenpfleger arbeiten an der Grenze des Belastbaren, Kindergärtnerinnen sind stark beansprucht, Pfleger in Altenheimen schuften hart und die Einkommen liegen deutlich unter denen in der Metall- und Elektroindustrie“, sagte Wolf den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

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Das werde zu einer Frage der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland, sagte der Chef der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie. Mit Blick auf die derzeit laufende Tarifrunde bekräftigte Wolf seine Ansicht, dass es „nichts zu verteilen“ gebe. Die Arbeitskosten pro Stunde seien in Deutschland höher als in Frankreich, Spanien oder Italien.

Der Gesamtmetall-Präsident, der zugleich Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers ElringKlinger ist, warnte daher vor Verlagerungen: „Ich habe selbst ein Werk in Frankreich. Es wäre ein Leichtes, ein paar Maschinen per Lkw dorthin zu bringen. Dann wäre das Werk in Deutschland weg“, sagte Wolf. Er habe dies zwar nicht vor, aber man dürfe solche Gedanken nicht befeuern.

„Das muss die IG Metall verstehen. Immer nur mehr, mehr, mehr bringt niemanden weiter“, sagte Wolf an die Gewerkschaftsseite gerichtet.

Foto: Reinigungskraft in einer U-Bahn-Station, über dts Nachrichtenagentur

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