Forsa: Zustimmung für AfD so hoch wie nie

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die AfD hat in der aktuellen Sonntagsfrage von Forsa einen neuen Rekordwert erreicht. Im wöchentlich für die Sender RTL und ntv erhobenen „Trendbarometer“ kann die AfD einen Prozentpunkt zulegen und kommt mit 20 Prozent bundesweit auf den höchsten von Forsa für sie gemessenen Wert.
Anzeige
Die Grünen gewinnen ebenfalls einen Prozentpunkt hinzu und verbessern sich auf 15 Prozent. Die Werte für die FDP (7 Prozent) und für die sonstigen Parteien (10 Prozent) bleiben im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Die Union (26 Prozent) und Linke (4 Prozent) verlieren hingegen jeweils einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche. Mit der Arbeit von CDU-Parteichef Friedrich Merz sind 65 Prozent der befragten Bundesbürger weniger oder gar nicht zufrieden.
Rund ein Viertel (26 Prozent) gibt an, mit ihm an der Spitze der CDU „(sehr) zufrieden“ zu sein. Bei den Unionsanhängern ist weniger als die Hälfte (46 Prozent) mit Merz` Arbeit zufrieden, eine knappe Mehrheit (51 Prozent) ist das nicht. 65 Prozent aller Befragten sowie 69 Prozent der CDU-Anhänger sehen in ihm jedoch nicht den Grund, dass die Partei im Augenblick kaum von der Schwäche der Bundesregierung profitiert. Gut zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) haben zu Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) weniger großes oder kein Vertrauen.
Dem stehen 29 Prozent der Befragten gegenüber, die großes bis sehr großes Vertrauen zum Kanzler haben. Das größte Vertrauen genießt Scholz aus den Reihen seiner eignen Partei. 68 Prozent der SPD-Anhänger geben an, „(sehr) großes Vertrauen“ zu ihm zu haben. Das geringste Vertrauen zu Olaf Scholz haben außer den AfD-Anhängern (99 Prozent) die Anhänger des Koalitionspartners FDP (89 Prozent).
Auch in der Union besteht „weniger großes/kaum Vertrauen“ zum Bundeskanzler (80 Prozent). Die Daten zu den Parteipräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 11. bis 17. Juli 2023 erhoben. Datenbasis: 2.502 Befragte. Zu Friedrich Merz und Olaf Scholz wurden jeweils vom 14. bis 17. Juli 1.009 Personen befragt.
Foto: Alice Weidel (Archiv), über dts Nachrichtenagentur
3 Kommentare
Ich bin 76 Jahre alt und bin in der DDR aufgewachsen. 1971 habe ich geheiratet und wir haben einen Sohn. Nach der Berufsausbildung bis 1965 machte ich den Meister für Bergmaschinen-Technik. Meine Frau war Oberkellner im Kulturhaus.
Beruflich konnte es nicht besser gehen. Wir hatten eine 3-Zimmer-Wohnung mit 33,-Miete und die KWh kostete 8 Pfg.
Nach 1990 musste ich mit ansehen wie die gesamte Industrie in der DDR kaputt gemacht wurde. Ich musste meine Firma „Geothermie Neubrandenburg“ mit abbauen. An Wahlen nahm ich nicht mehr teil. Ich war von dem neuen, freien, demokratischen Staat so enttäuscht, dass meine Aufgabe und die meiner Frau nur noch im Kampf ums Überleben ging. Bis 1997 war ich mit kurzen Arbeitslosenzeiten bei Leihfirmen beschäftigt. Ohne Rückfrage wurde man mittels Telegramm in alle Bundesländer zum Arbeiten geschickt. Meistens musste man sich dann vor Ort auch noch eine Unterkunft suchen, die man selbst bezahlen musste. Bei der „Hamburger Zeitarbeit“ lief es etwas besser. Hier bekam ich kostenlos ein Zimmer und eine Arbeit in Pinneberg. Die Firma in Pinneberg bot mir 1998 eine Arbeitsvertrag an und wir zogen für die nächsten 17 Jahre aus dem Osten nach Elmshorn. Nach einem Arbeitsunfall 2003 konnte ich keine Treppen und Gerüste mehr erklimmen. (Knie + Kreuz kaputt) in 11/2003 bekam ich die Kündigung nachdem ich über 6 Monate krank war. Zwei Gerichtsverfahren vor dem Sozialgericht in Itzehoe brachten mir kein Recht und eine Abfindung gab es auch nicht. Ich hatte noch 9 Jahre bis zur Rente. Zum Glück hatte meine Frau noch ihre Arbeit in einem Imbiss. Ich hatte Bewerbungen über Bewerbungen verschickt. Niemand stellt jemanden ein, der seinen Arbeitgeber verklagt hat. Nach 2 Jahren ALG 1 folgte Hartz4 und 2 weitere Umzüge. Meine Frau wurde 2009 durch Insolvenz ebenfalls arbeitslos. 2011 beantragten wir gemeinsam die Alters-Rente. Ich mit 3,6% und meine Frau mit 18% Abschlag. Das war immerhin einiges mehr als Hartz 4. Um das Leben im Alter einigermaßen sorgenfreier zu gestalten mussten wir eine günstigere Wohnung finden. Nach einigen hundert Kilometern Wohnungsbesichtigungen fanden wir 2014 eine bezahlbare 70m² Wohnung in Schwerin. Seit diesen negativen Erfahrungen wählen wir keine etablierte Partei mehr. Wir sind die typischen AfD-Wähler, die sich von dieser Partei ein besseres Deutschland erhoffen.
Erinnert an die Weimarer Republik. Viele Versprechen der Rechtsradikalen, die sich dann nach der Machtergreifung in lauwarme Luft auflösten. Leute wie Sie sind das Stimmvieh, welches jetzt gebraucht und dann eiskalt fallengelassen wird. Die Wähler des Abschaums für Deutschlands werden sich dann sehr böse wundern – aber dann ist es zu spät.
Da können Sie aber lange hoffen: Die AfD steht durchweg auf neoliberalen Positionen, also ist alles andere als eine soziale Partei. Schaut mal sich mal an, wo Herr Gauland und Frau Weidel herkommen, wundert einen das nicht.
Ich kann Ihren Frust und Unmut gut verstehen. Aber in der Kneipe aus dem Klo zu trinken, wenn einem das Bier nicht mehr schmeckt, ist keine Lösung.