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Forsa-Chef zweifelt an dauerhafter Rückendeckung für Scholz

SPD-Logo, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, hält die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz für schwer vereinbar mit dem Kurs der SPD-Spitze. „Aus dem Willy-Brandt-Haus kann Scholz nicht mit Unterstützung rechnen. Dort scheint man sich in den vergangenen Monaten noch weiter von der Realität entfernt zu haben als schon bisher“, sagte Güllner dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).

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Es sei „ein Trauerspiel, dass mittlerweile Leute wie Saskia Esken und Kevin Kühnert die inhaltliche Linie der Partei dominieren“, ergänzte er. „Es ist nur schwer vorstellbar, dass die jetzige SPD-Spitze die Kandidatur von Scholz dauerhaft und glaubwürdig unterstützt.“ Scholz habe aber ein weiteres Problem: „Seine hanseatisch-kühle Art dürfte sich im Wahlkampf als Bürde erweisen. Er hat zwar in Hamburg erfolgreich regiert. Sein Stil ist aber in weiten Teilen Deutschlands nicht populär.“ Nach Güllners Überzeugung hätte Scholz unmittelbar nach dem Rücktritt von Andrea Nahles im vergangenen Jahr für den SPD-Vorsitz kandidieren müssen. „Dann wäre ihm und der ganzen Partei das unsägliche Prozedere der Kandidatenkür erspart geblieben, das zu einem völlig inakzeptablen Ergebnis geführt hat“, so Güllner.

Foto: SPD-Logo, über dts Nachrichtenagentur

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