FDP-Fraktionsvize Jensen kritisiert Asyldebatte

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – FDP-Fraktionsvize Gyde Jensen hält nichts von einer „Integrationsgrenze“ für Flüchtlinge. Man könne nicht „das schiere Begrenzen einer Zahl oder eine mathematische Formel zugrunde legen“, sagte sie am Mittwoch den Sendern RTL und ntv.
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„Und es verkennt auch ein bisschen, worum es dann hier eigentlich geht. Es geht um menschliche Schicksale.“ Asylgesuche seien individuell und würden auch entsprechend auf dem Rechtsweg geprüft und beschieden. „Und Markus Söder macht einen Fehler, den ich schon auch in früheren Bundesregierungen gesehen habe.“
Die Diskussion sorge eher dafür, dass Deutschland als Einwanderungsland geschwächt werden, weil diese Debatte sicherlich auch negativ ins Ausland strahlte. „Und das möchten wir vermeiden und deswegen schlagen wir eben die Punkte vor, die auch in dem Papier sind. Da geht es um eine GEAS-Reform, die ja auf europäischer Ebene schon angestrebt wurde.“ Es gehe zudem darum, die Zahl der sicheren Herkunftsstaaten auszuweiten: „Wir haben hoffentlich nächste Woche auch im Bundestag die Verabschiedung der sicheren Herkunftsstaaten Georgien und Moldau, die unser Sonderbevollmächtigter Joachim Stamp ja vorverhandelt hat.“
Das seien „ganz wichtige Schritte“.
Foto: Gyde Jensen (Archiv), über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Warum, so Frage ich mich, bleibt der Begriff „Integration“ eigentlich immer so im Diffusen, als solle niemandem klar werden, was das bedeutet. Integration ist, und war es immer, ein voneinander lernen – also niemals eine „Einbahnstraße“. Man sehe sich als Beispiel nur unsere Sprache an, da ist von ursprünglich lateinischen, skandinavischen, friesischen (usw.) Einflüssen alles dabei – bis hin zu den jüngsten Anglizismen. Auch allgemeine Verhaltensweisen haben sich durch äußere Einflüsse stets verändert – und „Völkerwanderungen“ hat es zu allen Zeiten gegeben. Mal mehr. mal weniger. Zur Zeit eben mehr, woran wir selbst wahrhaft nicht unschuldig sind.