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Fachkräftemangel rückt in den Fokus

Bauarbeiter, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der anhaltende Fachkräftemangel rückt bei der Bundesregierung in den Fokus. Arbeitsministerium, Bildungsministerium und Wirtschaftsministerium vereinbarten am Mittwoch Maßnahmen in fünf „Handlungsfeldern“, wie es in einer gemeinsamen Erklärung hieß.

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Dazu gehören Schritte für eine „zeitgemäße Ausbildung“ und eine „gezielte Weiterbildung“, die „Arbeitspotenziale“ sollen wirksamer gehoben werden, eine Verbesserung der Arbeitsqualität und Wandel der Arbeitskultur ist geplant, und schließlich soll die Einwanderung „modernisiert“ und die Abwanderung reduziert werden. „Als Teil der neuen Fachkräftestrategie wollen wir deshalb eine Ausbildungsgarantie schaffen und die Weiterbildung stärken, indem wir ein Qualifizierungsgeld und die Bildungszeit einführen“, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Mittwoch. „Ebenso wollen wir die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse für Fachkräfte weiter optimieren. Denn wir müssen das Potenzial im Inland heben und gleichzeitig mehr Fachkräfteeinwanderung organisieren“, ließ sich Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) zitieren.

Und für die Grünen sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck: „Wir müssen Aus- und Weiterbildung attraktiver machen und wir müssen uns deutlich stärker für Einwanderung öffnen und gemeinsam dafür werben, dass Deutschland ein weltoffenes Land ist mit interessanten und hochwertigen Arbeitsplätzen.“ Der Fachkräftemangel betrifft unterdessen immer mehr Wirtschaftsfelder. Die macht sich nicht nur darin bemerkbar, dass Handwerker immer schwieriger zu bekommen sind. Immer mehr kleine und große Unternehmen kommen auch in Schwierigkeiten, weil sie kein Personal mehr finden und Aufträge nicht bearbeiten können.

Nach Ansicht von Experten wird das Problem unter anderem durch den demographischen Wandel immer größer.

Foto: Bauarbeiter, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    7. September 2022 um 18.27 — Antworten

    „Nach Ansicht von Experten wird das Problem unter anderem durch den demographischen Wandel immer größer.“

    Nach meiner Meinung liegts auch daran, daß die Unternehmensgewinne ständig steigen – und die Arbeitnehmer vom erwirtschafteten Geld nicht viel sehen. Ich habe die „Soziale Marktwirtschaft“ immer für einen Trick gehalten, um Arbeinehmer bei der Stange zu halten – ein Idealbild der Solidarität im „Wiederaufbau“ vor Augen – was nach dem Krieg noch fast sowas wie legitim war. Das ist eben lange her und niemand scheint sich auch nur an diese Chimäre zu erinnern – oder erinnern zu wollen. Jetzt wird eben ganz offen abkassiert was irgendwie geht – von den Chefetagen natürlich – und nirgends sonst. Meine Frau hats als Studienrätin an einer Berufsbildenden Schule noch miterlebt, daß sich Firmenchefs allerdings an eine Sache aus den frühen Jahren teilweise immerhin noch gut erinnerten, an die sexuelle Belästigung und Ausbeutung für fachfremde Aufgaben, etwa im privaten Haushalt, vor allem weiblicher Austzubildender. Es kamen oft Hilferufe auch bei Lehrkräften an.

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