Epidemiologe für Lockdown bei Bars und Restaurants
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen ist Epidemiologe Timo Ulrichs von der Akkon-Hochschule in Berlin für einen mindestens zweiwöchigen Lockdown von Bars und Gaststätten. „Ein (mindestens) zweiwöchiger Lockdown wäre sinnvoll, von dem Schulen, Kitas und Einzelhandel ausgenommen sind, der aber vor allem Einrichtungen beträfe, die direkte Kontakte fördern, also Veranstaltungen und Gastronomie beispielsweise“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. „Wir sollten zwar noch abwarten, bis wir nach der Zeitverzögerung von sieben bis zehn Tagen die Effekte der Verschärfung der bereits bestehenden Maßnahmen sehen“, sagte Ulrichs.
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Aber angesichts der „epidemiologischen Dynamik“ sei fraglich, ob man noch die Zeit dafür habe. Was die Lage der Gastronomie betrifft, die in der Zeit schließen müsste, sei die Studienlage bezüglich des Infektionsgeschehens in Bars und Restaurants uneinheitlich, gibt der Epidemiologe zu bedenken. „Aber umgekehrt gibt es viele Einzelberichte von Superspreaderereignissen, an denen immer auch die Gastronomie beteiligt war.“ Mit strengeren Verhaltensregeln könnte die Bevölkerung einen Lockdown im Prinzip abwenden. „Ein jetzt diskutierter Lockdown zielt vor allem darauf ab, die persönlichen Kontakte um mindestens 50 oder 75 Prozent zu reduzieren. Wenn das von selbst, also in eigener Verantwortung, ginge, bräuchten wir ihn nicht“, so der Wissenschaftler.
Foto: Kneipe, über dts Nachrichtenagentur
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