Caritas kritisiert „Stadtbild“-Debatte
Die Chefin des Deutschen Caritas-Verbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, kritisiert die von Friedrich Merz ausgelöste „Stadtbild“-Debatte. „Wo andere von `Stadtbild` sprechen, sehen wir als Caritas den Sozialraum“, sagte sie dem „Stern“.
„Anstelle einer Politik, die ihren Auftrag aus einer von Vorurteilen geprägten Optik ableitet, setzen wir uns dafür ein, Begegnungsräume für alle zu schaffen. Nur auf diese Weise kann eine offene Gesellschaft des Miteinander und Füreinander erhalten werden.“
Welskop-Deffaa, die seit 2021 die Caritas leitet, ist selbst Mitglied der CDU. Statt erhitzter Debatten fordert sie die politischen Akteure zum Handeln auf: „Die Träger sozialer Dienste und Einrichtungen, Kirchen und Vereine machen seit Jahren vor, was zu tun ist. Gerne erläutern wir denen, die diese Arbeit nicht kennen, wie sie funktioniert“. Die sei „besser und nachhaltiger für den Zusammenhalt“ der Gesellschaft als „die Monochronisierung einer Fassade, hinter der sich die bunte Vielfalt offenbar verstecken soll, wenn man die Aussagen der letzten Tage richtig versteht“.
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dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur





3 Kommentare
Die Frage, die sich aus diesen Entgleisungen von Merz, Söder, Dobrindt und Co ergibt ist doch längst, ob wir uns solche dümmlich ideologiegesteuerten realitätsfernen Politiker noch leisten können. Genau das müßte jetzt, so finde ich, endlich mal diskutiert werden. Es ist lächerlich, wie Merz eine Führungsrolle in Europa behauptet, aber im Inland kein einziges Problem löst – natürlich nicht einmal mit einer überbordenden Verschuldung. Was von der Kanzlerschaft Merz bleiben wird, ist, wenn er nicht zügig aus dem Amt befördert wird, ein Totalschaden. Der aber kündigte sich schon vor der Wahl mit Formulierungen wie „kein Zahnarzt Termin wegen der Flüchtlinge“ und „kleine Paschas“ an, dann kamen über Nacht Neuverschuldungen im abenteuerlichen Umfang dazu – und der ganze Wahlkampf war eine einzige riesige Lüge. So etwas hat es seit den Nazis in Deutschland nie gegeben.
„… fordert sie die politischen Akteure zum Handeln auf.“ Na ja, das ist ja wohl auch optimal unpräzise. Wer und was ist gemeint? Also wer? Ich hoffe nicht, dass sich Merz und Dobrindt nach Trump’schen Vorbild eine ICE-Behörde gründen wollen, die dann die Bahnhofsvorplätze von optisch unliebsamen Personen räumt und diese dann ohne Verfahren entsorgt. So weit sollte der AfD doch nicht vorgegriffen werden. Also wer? Ich meine, die Städte und Gemeinden sind gefragt, denen können ja die Probleme nicht fremd sein. Und wie? Die Städtebauförderung (finanzielle Förderung) bietet gemeinsam von Bund, Land und Kommunen Möglichkeiten zur Behandlung von sozialen Missständen. Den § 171e BauGB hatte ich als Beispiel für „Massnahmen der sozialen Stadt“ schon einmal erwähnt. Interessanterweise habe ich direkte Stellungnahmen von Städten und Gemeinden zur Stadtbilddiskussion noch nicht gelesen. Wer weiss, liegt vielleicht an mir.
Stellem wir uns gegen den immer weiter ausufernden Rassismus der Merzens – und wie sie, diese Denkversager – alle heißen, und zwar dort, wo wir sind:
https://www.nordschleswiger.dk/de/meinung-leitartikel/stifte-dort-frieden-wo-du-frieden-stiften-kannst