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Bundeswehr hat Munition für maximal zwei Tage Krieg

Bundeswehr-Soldat mit G36, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Würde sich Deutschland in einem Krieg befinden, würde die Munition in Bundeswehrbeständen maximal ein bis zwei Tage reichen. Das sagen übereinstimmend Vertreter der Rüstungsindustrie, Experten und Verteidigungspolitiker im Bundestag, wie „Business Insider“ berichtet.

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Damit hinkt Deutschland weit hinter seinen Verpflichtungen hinterher. Laut einer NATO-Vorgabe sollen die Reserven mindestens 30 Tage halten. Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) schlägt Alarm: „Natürlich wird sich diese Situationsbeschreibung nicht verbessern, wenn Munition aus Beständen der Bundeswehr abgegeben wird und nicht zugleich entsprechende Aufträge an die Industrie vergeben werden“, sagte er Business Insider. Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, warnte gegenüber „Business Insider“: „Wir bräuchten allein 20 Milliarden Euro zusätzlich für die Munitionsbeschaffung. Gleichzeitig gibt es nicht genügend Munitionslager. Das zeigt, hier braucht es noch eine große Kraftanstrengung.“

Manche Experten sprechen davon, dass es ein Gesamtpaket von bis zu 30 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 notwendig sei. Die Munition soll jedoch aus dem laufenden Verteidigungshaushalt bezahlt werden, nicht aus dem Sondervermögen.

Gerade von den Verfahren und Abläufen bei den Streitkräften ist man bei der Rüstungsindustrie in Bezug auf die Munitionsbeschaffung irritiert. Industrievertreter berichten, dass man nach Russlands Überfall auf die Ukraine angeboten habe, schneller und mehr zu produzieren, etwa in Fabriken in den Dreischichtbetrieb zu wechseln. Bisher gebe es aber keine nennenswerten Bestellungen. Verteidigungsministerium und das Beschaffungsamt der Bundeswehr zögerten.

Immerhin, so erfuhr Business Insider, sollen bis Jahresende noch 19 sogenannte „25 Millionen Vorlagen“ geplant sein. Mit diesen Vorlagen werden Beschaffungsprojekte bei der Bundeswehr gestartet. Bei etlichen davon soll auch Munition gekauft werden, unter anderem verschiedene intelligente und besonders weitreichende Granaten für die Panzerhaubitze 2000 sowie 30-Millimeter-Munition für den Schützenpanzer Puma.

Foto: Bundeswehr-Soldat mit G36, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. AmiGoHome
    8. Oktober 2022 um 13.58 — Antworten

    Das sagen übereinstimmend Vertreter der Rüstungsindustrie, Experten und Verteidigungspolitiker im Bundestag, wie „Business Insider“ berichtet…
    ja, ja. Die wollen doch nur Geld verdienen. Corona würde uns auch alle töten, haben Sie gesagt.

  2. Ebersberger
    9. Oktober 2022 um 10.02 — Antworten

    Selbiges gilt für GB und Frankreich. Das renommierte RUSI Institut eruierte vor ein paar Monaten, das die Jährliche Artilleriegranaten-Produktion der USA ,Russland nur für 10-14 Tage in der Ukraine aufhalten könnte; weiter konstatierte RUSI, daß die Russen in nur 3Monaten mehr lenkbare Marschflugkörper verschossen hätten, als die USA in 4Jahren produzieren können.

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