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Bundesagentur erwartet für 2022 und 2023 sehr gute Arbeitsmarktlage

Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur

Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) – Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat es als „Kärrnerarbeit“ bezeichnet, die in der Coronakrise um 300.000 stark gestiegene Zahl der Langzeitarbeitslosen von einer Million wieder auf das Vorkrisen-Niveau zu senken. „Wir sind heute wieder bei knapp einer Million Langzeitarbeitslosen, rund 300.000 mehr als vor der Coronakrise. Das ist ein ganz schöner Sprung“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstag).

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„Diese hohe Zahl droht sich nun zu verfestigen“, warnte er. Betroffen seien Ältere, Menschen ohne Berufsabschluss oder mit schlechten Sprachkenntnissen. Die Frage sei, „ob wir in der Industrie noch mal so viele Helferjobs bekommen, dort haben viele der Menschen mit diesen Merkmalen vor der Pandemie Arbeit gefunden“, sagte Scheele.

„Es wird eine Kärrnerarbeit werden, die Zahl der Langzeitarbeitslosen wieder auf das Vorkrisenniveau runterzubringen“, erklärte er. Insgesamt hinterlasse die Coronakrise aber wenig Schäden am Arbeitsmarkt. „Die Arbeitsmarktsituation ist insgesamt erstaunlich gut. Wir gehen von 550.000 zusätzlichen Beschäftigten in diesem Jahr aus“, sagte Scheele.

Die Lage werde 2022 und wohl auch 2023 „sehr gut“ bleiben. „Wir rechnen 2022 im Schnitt mit 2,3 Millionen Arbeitslosen. Das sind 290.000 weniger als im letzten Jahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird im Jahresdurchschnitt weiter auf 34,4 Millionen steigen. Die Zahl der offenen Stellen nimmt zu, wir haben eine historisch geringe Jugendarbeitslosigkeit“, so Scheele.

„Wir sind durch die Coronakrise zumindest auf dem Arbeitsmarkt insgesamt ohne größere Blessuren gekommen“, sagte er. Daran werde nun auch die geplante Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro nichts ändern. „Bisher geben unsere Zahlen nicht her, dass die Anhebung negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben wird“, sagte der BA-Präsident.

„Es kann sogar sein, dass wir Transferleistungen sparen, weil die Aufstockungsleistungen bei Geringverdienern wegen des Mindestlohns sinken.“

Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur

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