Autoindustrie kritisiert Klimapolitik in Brüssel und Berlin
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, hat das jüngst in Brüssel vorgeschlagene Verbrennerverbot scharf kritisiert. „Die EU denkt zu klein, wenn sie schon heute synthetische Kraftstoffe ausschließt“, sagte die VDA-Chefin der „Zeit“.
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Das sorge für weniger Optionen – „und das halte ich für falsch“. Müller sieht „für den Bestand an Fahrzeugen gar keine Alternative als synthetische Kraftstoffe“. Selbstverständlich müsse der Verkehr klimaneutral werden: „Aber welche Strategie haben wir denn für die 1,5 Milliarden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die heute auf der Welt unterwegs sind? Synthetische Kraftstoffe können hier sicher weiterhelfen.“ Die VDA-Präsidentin ist zudem skeptisch, ob es genug grüne Energie für die Elektromobilität geben wird.
„Das Problem ist, dass die verfügbare Energie nicht nur in den Verkehrsbereich fließt. Wenn man sich das Gesamtsystem ansieht, dann haben wir nicht genug Energie, um die gesamte Industrie CO2-neutral zu gestalten.“ Müller zeigte sich „in hohem Maße irritiert“ über die politische Debatte um Elektromobilität. „Die EU ist bisweilen noch weiter von der Realität entfernt als die Bundesregierung.“
Dieser Sommer zeige zudem allen die Defizite der Mobilität. „Auf der Straße, in den Zügen und am Flughafen. Der Zustand der Infrastruktur ist einem Industrieland nicht angemessen – er ist inakzeptabel.“ Müller fordert NGOs und Verbände auf, Infrastrukturprojekte – etwa im Energiesektor – nicht zu blockieren.
„Dient eine Klage gegen den beschleunigten Bau eines LNG-Terminals dem Klimaschutz? Die Verbände müssen aus dieser Haltung des ständigen Kritisierens herauskommen.“
Foto: Autobahn, über dts Nachrichtenagentur
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