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Altbundespräsident Wulff kritisiert Asyldebatte

Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff kritisiert die derzeitigen politischen Debatten in Deutschland.

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„Mich nervt, wenn viele Politiker einem paternalistischen Ansatz frönen und den Eindruck erwecken, Probleme für die Bürger mit Bazooka, Rettungsschirmen und Staatshilfen allesamt lösen zu können, statt alle zur aktiven Anstrengung aufzufordern“, sagte Wulff dem „Focus“. Auch den Fokus auf die Asyldebatte kritisierte er: „Statt eine optimistische Zukunftserzählung anzubieten“, dämonisierten „andere Politiker die Migration wider besseres Wissen zur `Mutter aller Probleme`“.

Im Lichte des Fachkräftemangels forderte der Altbundespräsident bessere Arbeitsmarktintegration. „Die Übergänge in Arbeit müssen für viele Gruppen dringend erleichtert und viel attraktiver werden, um die stark wachsenden Felder unbesetzter und nicht erledigter Arbeit zu reduzieren“, sagte Wulff.

Der ehemalige niedersächsische CDU-Ministerpräsident zeigte sich stolz über die Leistung der Bundesrepublik in den vergangenen sieben Jahrzehnten. „Mit unserem Grundgesetz als freiheitlichster Verfassung, die Deutschland je hatte, und unserer freien und sozialen Marktwirtschaft, die den Rahmen gesetzt hat, mit Fleiß und Innovationskraft eingebunden in die EU zur drittgrößten Volkswirtschaft der Erde aufzusteigen.“ Nichts sei von allein gekommen und „nichts ist automatisch von Dauer“, sagte Wulff.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Toni
    8. Oktober 2024 um 12.16 — Antworten

    Es wäre wünschenswert, wenn sich der Hr. „BP“ und andere Damen und Herren der Politik mit der Realität „auseinandersetzen“ würden.
    Thema Fachkräftemangel – Fakt ist, dass in Deutschland schon heute mehrere Millionen Süd-, Südost- und Osteuropäer in div. Branchen tätig sind.
    Europa wird weiter wachsen – 10 weitere (bisherige) „Drittstaaten“ warten auf den Beitritt zur EU – die Folgen daraus werden sein, das weitere Millionen Arbeitnehmer aus diesen Ländern ( Ex-Yugoslawien, Bosnien-Herzegowina, Albanien etc.) nach Deutschland auf Arbeits-/Unterkunftssuche kommen werden.
    Gleichzeitig schliessen div. Politiker mit vielen Ländern wie Brasilien,Indien, Vietnam, Kenia usw. sog. Migrationsabkommen ab – die u.a. auch auf die Rückführung „Geflüchteter“ zielen – der eigentliche Grund aber ist die Anwerbung von „Facharbeitskräften“. Das geschieht in der Regel über sog. „Verleihfirmen“.
    Derzeit gibt es über 5.0000 In- und ausländische Personalvermittlungsfirmen, die im Besitz einer Verleiherlaubnis der Bundesagentur f. Arbeit sind.
    Frage: wie viele „Visa“ werden für diese Länder insg. ausgestellt – die zur (unbefristeten) Arbeitsaufnahme in Deutschland ( und damit auch in der EU) berechtigen? – 1000. 10.000 oder 250.000 Visa? – je Land? – was ist mit „Familiennachzug“?
    Was ist mit den Alten, Kranken, Pflegebedürftigen in diesen „Entsendeländern“? – wer kümmert sich um diese Leute? oder Busfahrer die Kinder bisher dort zur Schule gefahren haben und jetzt in deutschen Städten Bus fahren?
    In Spanien, Griechenland, Portugal (Länder mit extrem hoher Arbeitslosigkeit) werden Jugendlichen vom Staat Sprachkurse in Deutsch bezahlt – damit sie gezielt nach Deutschland zum Arbeiten gehen..

    und zu guter letzt: wo sind denn die deutschen Jugendlichen und Erwachsenen ? die von den Unternehmen so dringend als Fachkräfte benötigt werden

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