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Standortvorteil Oldenburg: Wie Unternehmen mit gelebter Unternehmenskultur heute punkten

Die Stadt Oldenburg hat sich in den letzten Jahren von einem traditionellen Verwaltungs- und Bildungsstandort zu einem wirtschaftlich vielfältigen Zentrum im Nordwesten Deutschlands entwickelt.

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Anzeige Die Stadt Oldenburg hat sich in den letzten Jahren von einem traditionellen Verwaltungs- und Bildungsstandort zu einem wirtschaftlich vielfältigen Zentrum im Nordwesten Deutschlands entwickelt.

Die Kombination aus stabiler Infrastruktur, Hochschullandschaft, einer hohen Lebensqualität und einem wachsenden Dienstleistungssektor macht Oldenburg für Unternehmen zunehmend interessant. Aktuell leben hier über 170.000 Menschen − die Stadt gehört damit zu den größten Kommunen Niedersachsens. Die wirtschaftliche Entwicklung zeigt ebenfalls ein stabiles Wachstum, getragen von Mittelstand, Start-ups und etablierten Unternehmen.

Zentral für diese positive Entwicklung ist allerdings nicht nur das wirtschaftliche Umfeld, sondern auch die Haltung vieler Unternehmen zu ihrer Belegschaft. In einer Zeit, in der qualifizierte Arbeitskräfte wählerischer und der Arbeitsmarkt spürbar enger wird, rückt ein Aspekt verstärkt in den Vordergrund: die Unternehmenskultur.

Unternehmenskultur als Wettbewerbsfaktor

Eine wertschätzende, transparente und beteiligungsorientierte Unternehmenskultur ist heute mehr als ein optionaler Wohlfühlfaktor. Studien zeigen immer wieder, dass sie maßgeblich zur Mitarbeiterbindung, Produktivität und Innovationsfähigkeit beiträgt.

Die Stadt Oldenburg, die gezielt auf die Förderung von mittelständischen Strukturen setzt, bietet dafür besonders gute Rahmenbedingungen. Hier existieren zahlreiche Unternehmen, die nicht nur durch ihre wirtschaftliche Stärke, sondern durch glaubwürdige interne Strukturen überzeugen.

Denn: Nicht nur unternehmensinterne Prozesse prägen die Arbeitskultur – auch die städtische Entwicklung spielt eine Rolle. In Oldenburg fördern urbane Konzepte wie kurze Wege, ausgebauter ÖPNV und familienfreundliche Infrastruktur ein Lebensumfeld, das Mitarbeitenden zugutekommt. Die Nähe von Wohn- und Arbeitsort, kulturelle Angebote sowie eine steigende Zahl an Coworking-Spaces beeinflussen in hohem Maße, wie Arbeit organisiert und erlebt wird. Diese Rahmenbedingungen wirken sich also direkt auf die Zufriedenheit und das Zugehörigkeitsgefühl aus – und stärken damit auch indirekt die immer wichtiger werdende Unternehmenskultur.

Fachkräftesicherung durch Kultur statt durch Gehalt

Oldenburger Unternehmen setzen in diesem Zusammenhang unter anderem zunehmend auf eine langfristige Personalstrategie, die sich nicht mehr ausschließlich über finanzielle Anreize definiert.

Der Wettbewerb um qualifizierte Bewerber:innen erfordert heute mehr. Immer stärker in den Fokus rücken Faktoren wie Sinnstiftung, Beteiligung und echte Entwicklungsmöglichkeiten. Gerade mittelständische Betriebe, ob im Bereich IT, Architektur, Pflege oder technische Dienstleistungen, haben mittlerweile erkannt, dass diese „weichen“ Faktoren zu harten Vorteilen werden – besonders, wenn es um die Bindung von gefragten Fachkräften geht.

Eine Orientierung bei der Wahl des zukünftigen Arbeitgebers bieten für die Bewerber Zertifizierungen wie das Arbeitgebersiegel Top Arbeitgeber. Dieses basiert auf einer wissenschaftlich fundierten Methodik und beinhaltet eine repräsentative Befragung der Beschäftigten – ein Ansatz, der sich klar von vielen herkömmlichen Siegeln unterscheidet. Für Unternehmen in Oldenburg fungiert dies nicht nur als ein unabhängiges Feedbackinstrument, sondern stellt auch eine glaubwürdige Möglichkeit dar, sich im Wettbewerb um Talente bestmöglich zu positionieren.

Top Arbeitgeber

Beispielsweise legen viele hiesige Firmen Wert auf:

  • Flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten,
  • flache Hierarchien und Entscheidungsfreiheit,
  • regelmäßige Feedbackprozesse und Weiterbildung,
  • Transparenz in Zielsetzungen und strategischen Entscheidungen.

Diese Elemente zahlen sich nicht nur hinsichtlich der Zufriedenheit der Mitarbeitenden aus. Sie verbessern auch das Image der Unternehmen auf einem zunehmend zu beobachteten Arbeitgebermarkt.

Wissenschaftlich bestätigt: Warum Kultur zählt

Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2023 bleibt Unternehmenskultur ein zentraler Aspekt der Arbeitgeberattraktivität.

71 Prozent der Befragten gaben an, dass ein respektvoller und wertschätzender Umgang im Arbeitsalltag wichtiger sei als das Gehalt. Diese Zahl unterstreicht den aktuellen Paradigmenwechsel am Arbeitsmarkt, auch in Regionen wie dem Oldenburger Land.

Bestätigt wird dies ebenfalls durch die Oldenburger IHK, die Unternehmen bei der Entwicklung und Kommunikation ihrer Arbeitgebermarke effektiv unterstützt. Mit Veranstaltungen, Beratung und Netzwerken wird gezielt auf die Bedeutung innerbetrieblicher Kultur eingegangen.

Beispiele aus der Region: Nachhaltige Kulturentwicklung

Zahlreiche Oldenburger Unternehmen investieren gezielt in ihre interne Kulturentwicklung. So etwa auch das Softwareunternehmen Ashampoo mit Sitz in Rastede (Metropolregion Oldenburg).

Das Unternehmen fördert bereits seit Jahren eine Kultur des Vertrauens, indem es auf eine weitgehende Autonomie bei der Arbeitsgestaltung setzt. Auch Betriebe wie CEWE, einer der größten Arbeitgeber in der Region, binden ihre Mitarbeitenden konsequent in Veränderungsprozesse ein. Solche Initiativen bleiben nicht ohne Wirkung: Viele Mitarbeitende berichten von einer besonders hohen Identifikation mit dem Unternehmen.

Ein weiteres Beispiel liefert die EWE AG. Der Energiekonzern betreibt in Oldenburg nicht nur seine Konzernzentrale, sondern fördert auch gezielt die betriebliche Mitbestimmung und Innovationsprozesse aus dem eigenen Team heraus. Über Programme wie das EWE-Innovationsnetzwerk oder Ideenplattformen werden somit Impulse aus der Belegschaft systematisch aufgenommen und weiterentwickelt.

Herausforderungen bleiben – aber neue Chancen entstehen

Gleichzeitig bleiben jedoch auch in Oldenburg zentrale Herausforderungen bestehen. Der Fachkräftemangel trifft besonders das Gesundheitswesen, das Handwerk und die Bildungsbranche. Zudem verändert der zunehmende Einsatz von KI und Automatisierung die Art und Weise, wie Arbeit organisiert wird, grundsätzlich. Es besteht dadurch die Gefahr, dass gut gemeinte Kulturinitiativen von kurzfristigen Marktanpassungen verdrängt werden.

Hier ist langfristiges Denken gefragt. Wird das Thema Unternehmenskultur nicht nur als kurzfristige Maßnahme, sondern als strategisches Fundament begriffen, lässt sich der Wandel aktiv gestalten.

Auch mit Blick auf die junge Generation gilt: Glaubwürdigkeit zählt heute wesentlich mehr als Hochglanz-Versprechen. Viele Unternehmen reagieren darauf unter anderem mit einer stärkeren Mitarbeiterbeteiligung und internen Transparenz-Initiativen.

Initiativen und Netzwerke stärken den Wandel

Der Standort Oldenburg profitiert zudem von seinem aktiven Netzwerk aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft.

Die Carl von Ossietzky Universität bietet zum Beispiel in Kooperation mit Unternehmen Studiengänge und Projekte an, die neue Perspektiven auf Führung, Unternehmenskultur und Personalentwicklung eröffnen. Auch die Wirtschaftsförderung Oldenburg arbeitet gezielt daran, Unternehmen bei der nachhaltigen Fachkräftesicherung zu unterstützen, ob durch Veranstaltungsreihen, Beratungsangebote oder innovative Matching-Initiativen.

Gleichzeitig gewinnen externe Unterstützungsangebote wie Coaching-Netzwerke, Mentoring-Programme oder Kultur-Checks an Bedeutung. Sie helfen dabei, die eigene Unternehmenskultur nicht nur zu formulieren, sie entwickeln sie auch konkret und messbar weiter.

Kultur als Standortfaktor gewinnt weiter an Bedeutung

Oldenburg zeigt, dass eine starke, glaubwürdige und gelebte Unternehmenskultur nicht nur als ein zufälliger positiver Nebeneffekt zu verstehen ist. Sie wird in Zukunft zu einer wichtigen Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg – insbesondere in Zeiten knapper Ressourcen auf dem Arbeitsmarkt.

Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden nicht nur beschäftigen, sondern aktiv einbinden, profitieren gleich doppelt, nämlich durch Loyalität, Innovationskraft und Attraktivität nach außen.

Der Standort Oldenburg bietet dafür nicht nur die nötige Infrastruktur und wirtschaftliche Dynamik, sondern auch eine wachsende Sensibilität für das, was moderne Arbeit ausmacht. Der Standortvorteil hängt damit auch zunehmend mit der Art und Weise zusammen, wie gearbeitet – und miteinander umgegangen – wird.

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