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Unesco erklärt Schlösser Ludwigs II. von Bayern zum Welterbe

via dts Nachrichtenagentur

Die Schlösser König Ludwigs II. von Bayern werden in die Welterbeliste aufgenommen. Das beschloss das UNESCO-Welterbekomitee am Samstag auf seiner aktuellen Tagung in Paris.

Neuschwanstein, Linderhof, das Königshaus am Schachen und Herrenchiemsee spiegelten die „Fantasiewelten“ des bayerischen Königs wider, der die „prunkvollen Rückzugsorte“ in der zweiten Hälfte 19. Jahrhundert zu seinem persönlichen Genuss errichten ließ. Das Ensemble ist die 55. Welterbestätte in Deutschland.

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Serap Güler (CDU), sagte: „Der hohe Standard an denkmalpflegerischer Praxis vor Ort kann einen wichtigen Beitrag für den zukünftigen Austausch innerhalb der internationalen Welterbe-Gemeinschaft zum Schutz und der Erhaltung von Welterbestätten leisten.“

„Sie sind allesamt architektonische Meisterwerke und zeugen von der künstlerischen Vorstellungskraft, aber auch der Exzentrik des Märchenkönigs“, sagte die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer. „Neuschwanstein, Linderhof, das Königshaus am Schachen und Herrenchiemsee sind den Traumwelten Ludwigs II. entsprungen. Heute zählen sie zum Erbe der gesamten Menschheit.“

Neuschwanstein wurde als erstes der vier Schlösser erbaut und gilt mit seinen romantischen Türmen und seiner exponierten Lage vor Bergkulisse als Inbegriff des Märchenschlosses. Innen dominieren Motive aus Wagner-Opern: Tannhäuser, Lohengrin, Tristan und Isolde, Parsifal – der Opernstoff findet sich in Wandmalereien und Holzarbeiten wieder, in Porzellanfiguren und Stickereien. Wohn- und Arbeitszimmer ließ der König durch eine künstliche Grotte verbinden.

Auch in Linderhof verband Ludwig Rückzugssehnsucht mit technischen Finessen. Die Venusgrotte mit farbig beleuchtetem Wasserfall, Regenbogeneffekt und elektrischem Licht war ihrer Zeit weit voraus. Ihren Strom bezogen die Lampen aus einem etwa 100 Meter entfernt gelegenen Kraftwerk, wo eine Dampfmaschine Dienst tat.

Im Königshaus am Schachen ließ Ludwig in über 1.800 Metern Höhe einen „Türkischen Saal“ einrichten, in dem er sich feiern ließ. Auch der Maurische Kiosk und das Marokkanische Haus auf dem Linderhofer Gelände zeugen von seiner Begeisterung für die Orientmode des 19. Jahrhunderts.

Herrenchiemsee schließlich ist Ludwigs Idealbild von Versailles. Dieser Bau führte schließlich zum finanziellen Ruin des Königs, mit seiner Entmündigung und dem frühen Tod des erst 40-Jährigen. Nur Wochen nach dem Ableben des Herrschers im Jahr 1886 wurden die Anlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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dts Nachrichtenagentur

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