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Spitzenköche kritisieren Söder: „Lupenreiner Populist“

via dts Nachrichtenagentur

Sieben der höchstbewerteten Spitzenköche Deutschlands haben sich kritisch zur politischen und gesellschaftlichen Stellung der Spitzengastronomie in Deutschland geäußert – und dabei insbesondere Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) deutlich kritisiert.

„Macron lädt die besten Köche in den Élysée-Palast ein, Markus Söder verbreitet bei Instagram seine Besuche bei McDonald`s“, sagte der Münchner Drei-Sterne-Koch Jan Hartwig dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Söder sei ein „lupenreiner Populist“.

Das Gespräch fand im Münchner Restaurant „Tantris“ statt. Eingeladen waren Küchenchefs mit zusammen 18 Michelin-Sternen: Jan Hartwig („JAN“, München), Christian Bau („Victor`s Fine Dining“, Perl-Nennig), Jan-Philipp Berner („Söl`ring Hof“, Sylt), Edip Sigl („Ess:enz“, Grassau), Anton Gschwendtner („Atelier“, München), Thomas Schanz („Schanz“, Piesport) sowie Gastgeber Benjamin Chmura („Tantris“, München).

Einhellig bemängelten die Köche eine geringe Wertschätzung durch die Politik. Kein namhafter Politiker lasse sich in Deutschland öffentlich in einem Gourmetrestaurant blicken, so Edip Sigl. Auch Markus Söder, der unter dem Hashtag „#söderisst“ seine kulinarischen Vorlieben teilt, sei bislang bei keinem der anwesenden Köche zu Gast gewesen.

Dabei trage die Spitzengastronomie erheblich zur touristischen Attraktivität Deutschlands bei, sagte der saarländische Drei-Sterne-Koch Christian Bau: „Es werden Milliarden für Tourismus- und Kulturförderung ausgegeben. Bei uns kommt davon nichts an.“ Als positives Gegenbeispiel nannte Bau die skandinavischen Länder, wo kulinarischer Tourismus gezielt gefördert werde und folglich boome: „Alles wegen ein paar Restaurants und starker, zeitgemäßer Kommunikation mit Power.“

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    22. Mai 2025 um 16.33 — Antworten

    Schon Lore Lorentz, die großartige Kabarettistin, beschrieb Anfang der 60-ger des vorigen Jahrhunderts eine Situation und die dazu gehörige Appartement-Einrichtung mit den Worten „das ist reiner Neo-Snobismus“. Mehr wirds, bis auf ganz wenige Ausnahmen, in Deutschland nie. Ein über die Schulter gelegter Pulli plus besoffenem „Liedgut“ muß reichen. Basta!

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