Oldenburg

Filmfest: „Broken Voices“ als bester Film ausgezeichnet

Die Gewinner/innen des 32. Internationalen Filmfestes Oldenburg.

Die Gewinner/innen des 32. Internationalen Filmfestes Oldenburg.
Foto: Lawrence Diederich / Internationales Filmfest Oldenburg

Oldenburg (fg) Das 32. Internationale Filmfest Oldenburg endete am Sonntag mit der Vorführung des Abschlussfilms „The Chronology of Water“ von Kristen Stewart. Zuvor wurden im Staatstheater die Gewinner des Wettbewerbs geehrt. „Broken Voices“ von Ondřej Provazník gewann den German Independence Award als bester Film. Der Publikumsliebling ist „Keep Quiet“ von Vincent Grashaw. Das Filmfest verzeichnete zudem ein Zuschauerplus von circa zehn Prozent.

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German Independence Award – Bester Film

Die Auszeichnung ging in diesem Jahr an das Team von „Broken Voices“. Der Film handelt von der 13-jährigen Karolína, die einen Platz in einem Mädchenchor bekommt. Ihre Stimme erregt bald die Aufmerksamkeit des Chorleiters Machá, der versucht, sie während eines Chorwochenendes zu verführen. Vor einem wichtigen Konzert kommt es dann zum Eklat.

Brisant: Der Film beruht auf wahren Begebenheiten. Er thematisiert die Geschichte eines renommierten Jugendchors, dessen musikalischer Leiter 2008 wegen mehrfachen Missbrauchs verurteilt wurde.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Inspiriert von wahren Begebenheiten führt uns dieser Film meisterhaft durch das subtile, zarte und zugleich intensive Terrain der Reise eines jungen Mädchens ins Erwachsenwerden – während Träume und Hoffnungen von Kräften bedroht werden, die sie zum Schweigen bringen wollen.“

„Keep Quiet“ gewinnt Spirit of Cinema Award

Der Actionfilm „Keep Quiet“ von Vincent Grashaw wurde zum Publikumsliebling des Filmfests und erhielt den Spirit of Cinema Award. Dieser Preis wird durch Bewertungen der Zuschauerinnen und Zuschauer vergeben. Diamond Phillips spielt darin den Polizisten Teddy Sharpe, der in einem Indianerreservat im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten auf verschiedene Probleme stößt.

Die weiteren Preise

John Connors wurde für seine Rolle in „Crazy Love“ als bester Darsteller ausgezeichnet. In dem Film verkörpert er einen suizidgefährdeten Mann, der sich in eine psychiatrische Klinik einweisen lässt und sich dort in eine schizophrene Patientin verliebt. Sabrina Amali wurde für ihre Hauptrolle in „Maysoon“ geehrt.

Außerdem wurden „Harakiri, I Miss You“ von Alejandro Castro Arias als bester Erstlingsfilm, „The Flower of Fear“ von Jorge Florez Arcila als bester Kurzfilm und „Under the Burning Sun“ von Yun Xie mit dem Audacity Award ausgezeichnet. Letzterer überzeugte die Jury durch sein hohes Maß an Originalität und Wagemut.

Höhepunkte und Zahlen des Filmfests

Die Zuschauerzahlen in den Festivalkinos und dem Oldenburgischen Staatstheater stiegen um knapp zehn Prozent auf insgesamt 13.000 Besucher. Das sei laut Pressemitteilung des Filmfestes „ein erneuter Beweis dafür, dass das Publikum sich nach authentischer Kultur und originellen Filmen jenseits des Mainstreams sehnt und dass das Festival den leicht zugänglichen Streaming-Diensten standhalten kann“.

Die diesjährige Retrospektive war dem amerikanischen Regisseur und Musikproduzenten James William Guercio gewidmet. Er führte nur bei einem Spielfilm Regie („Electra Glide in Blue“) und wurde vor allem als Musikproduzent und Gründer der Caribou Ranch bekannt. Das Filmfest Oldenburg würdigte seine Regiearbeit.

Mit je einem Tribut wurden zudem Scott Glenn und Don Keith Opper geehrt. Opper, eine Kultfigur der 80er-Jahre, präsentierte zusammen mit seinem Bruder Barry während des Festivals vier Filme.

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