Oldenburg

„Bildgedächnis Weser-Ems“ digitalisiert Heimatgeschichte

Beteiligung durch die drei Projektpartner: (von links) stellvertretender Leiter Dr. Andreas von Seggern (Schlossmuseum Jever), Direktorin Dr. Franziska Meifort und Projektkoordinatorin Gesa Soetbeer (Oldenburgische Landschaft), stellvertretender Leiter Dr. Michael Schimek (Museumsdorf Cloppenburg) und Präsident Prof. Dr. Uwe Meiners (Oldenburgische Landschaft).

Beteiligung durch die drei Projektpartner: (von links) stellvertretender Leiter Dr. Andreas von Seggern (Schlossmuseum Jever), Direktorin Dr. Franziska Meifort und Projektkoordinatorin Gesa Soetbeer (Oldenburgische Landschaft), stellvertretender Leiter Dr. Michael Schimek (Museumsdorf Cloppenburg) und Präsident Prof. Dr. Uwe Meiners (Oldenburgische Landschaft).
Foto: Jonas Wendt

Oldenburg (Merle Bräuer) Tausende Fotos dokumentieren über 100 Jahren Geschichte Nordwest Deutschlands. Doch wie können sie gesichert und für alle Menschen frei zugänglich gemacht werden? Durch das Pilotprojekt „Sturmfest und erdverwachsen? – Visuelle Medien als Spiegel regionaler Identität: Das Bildgedächnis Weser-Ems“ (BIG WE) wird das Material digitalisiert. Historische Bilder und Bauzeichnungen aus dem Weser-Ems Gebiet sind in Zukunft über ein Onlineportal zugänglich. Projektpartner sind die Oldenburgische Landschaft, das Schlossmuseum Jever und das Museumsdorf Cloppenburg – Niedersächsisches Freilichtmuseum.

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Regionale Identität bewahren

„Das BIG WE wird ein Pilotprojekt darin sein, den Bildbestand zu sichern, ihn für die Bürger zugänglich zu machen und für die Nachwelt festzuhalten“, so Direktorin der Oldenburgischen Landschaft Dr. Franziska Meifort. Über 100 Jahre Entwicklung des Nordwestens Niedersachsens stecken in dem Bildmaterial. Es zeigt die Veränderungen von Natur und Kultur in der Region ebenso wie den Wandel sozialer Verhältnisse und die Entwicklung von Technik und Mobilität. Durch die drei Projektpartner kommen tausende von Bildern zusammen, deren Inhalt und Historie erschlossen werden müssen. Zudem hat das Museumsdorf Cloppenburg zahlreiche Bauzeichnungen, die den baukulturellen Wandel der letzten 120 Jahre dokumentieren. Das Projekt arbeitet außerdem an der Klärung rechtlicher Fragen wie dem Urheberrecht oder Personenschutz. Ein Teil des Materials ist bereits in Vorarbeit für das Projekt digitalisiert worden.

Laut Projektkoordinatorin Gesa Soetbeer sollen durch die Digitalisierung vor allem Hürden abgebaut und das Material für jeden barrierefrei zugänglich gemacht werden. Die Historikerin hat bislang freiberuflich in Oldenburg gearbeitet und andere Kultureinrichtungen bei verschiedenen Projekten unterstützt. Seit dem 1. Februar arbeitet sie für das Projekt BIG WE. Jedes Bild wird vorab mit Schlagwörtern versehen, sodass Nutzerinnen und Nutzer das Material auf dem Onlineportal www.kulturerbe.niedersachsen.de über Suchbegriffe finden können. Interessierte können voraussichtlich im nächsten Jahr mit ersten Bildern rechnen.

Zusammenarbeit mit Heimatvereinen

Neben dem Material der drei Projektpartner sollen auch Heimatvereine der Region eingebunden werden. Diese verfügen über umfangreiches Bildmaterial zur Lokalgeschichte, welche für das regionale Bildgedächnis von enormer Bedeutung seien. Für Vereine und kleine Institutionen kann das Projekt BIG WE eine Möglichkeit bieten, ihre Bestände zu sammeln und zu erschließen, so Dr. Andreas von Seggern, Leiter des Schlossmuseums Jever. „Die Bestände sollen bei den Eigentümern verbleiben. Wir wollen die Bestände digitalisieren, aber nicht das Material an uns ziehen“, betont der Präsident der Oldenburgischen Landschaft Prof. Dr. Uwe Meiners.

Ein Bild aus dem Archiv des Schlossmuseums Jever: Udo Jürgens ist 1970 auf dem Fliegerhorst Upjever gelandet. Anlässlich seines 36. Geburtstages wurde er von der Luftwaffe zu einem Flug im Starfighter eingeladen.

Ein Bild aus dem Archiv des Schlossmuseums Jever: Udo Jürgens ist 1970 auf dem Fliegerhorst Upjever gelandet. Anlässlich seines 36. Geburtstages wurde er von der Luftwaffe zu einem Flug im Starfighter eingeladen.
Foto: Hugo Rase, Bildarchiv Schlossmuseum Jever

Zweijährige Projektförderung

Gefördert wird das Projekt der Oldenburgischen Landschaft, des Schlossmuseums Jever und des Museumsdorfs Cloppenburg durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Programms „Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Forschung und Vermittlung in ganz Niedersachsen“. Den drei Projektpartnern wird über einen Zeitraum von zwei Jahren eine Summe von 100.000 Euro zur Verfügung gestellt.

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