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Arzttermine: Warken pocht auf Gleichbehandlung von Versicherten

via dts Nachrichtenagentur

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, dass der Versichertenstatus eines Patienten keine Rolle bei der Terminfindung in Arztpraxen spielen sollte.

„Bei der Terminvergabe darf es keinen Unterschied machen, ob jemand privat oder gesetzlich versichert ist“, sagte Warken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie warb erneut dafür, ein sogenanntes Primärarztsystem einzuführen. „Der Hausarzt soll erste Anlaufstelle sein und sicherstellen, dass Patienten innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens einen Termin beim Facharzt bekommen“, sagte sie.

Mit Blick auf Forderungen nach einer Praxis- oder Kontaktgebühr äußerte sich Warken hingegen zurückhaltend. „Es gibt viele Möglichkeiten, Praxisbesuche so zu steuern, dass die Patienten weiterhin gut versorgt werden, ohne sie unnötig finanziell zu belasten“, sagte sie. Am Ende müsse eine Reform stehen, die „das gute Versorgungsniveau aufrechterhält“, aber trotzdem Stabilität bei den Beiträgen ermögliche. „Der dafür zuständigen Reformkommission werde ich mit auf den Weg geben, dass es bei ihrer Arbeit keine Denkverbote gibt“, sagte Warken. Gesetzlich Versicherte müssen in Deutschland oft länger auf Facharzttermine warten als Privatversicherte, was zu Frustration und Kritik führt.

Grundsätzlich gingen Deutsche häufiger zum Arzt als Menschen in anderen Ländern. „Das führt allerdings nicht dazu, dass sie deswegen unbedingt gesünder sind oder länger leben. Deswegen brauchen wir mehr Steuerung, um unnötige Arztbesuche zu vermeiden und um Patienten, die darauf dringend angewiesen sind, schnellere Termine bei Haus- und Fachärzten zu verschaffen“, erklärte die Bundesministerin weiter.

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Manfred Murdfield
    26. Juli 2025 um 11.44 — Antworten

    Mein Hausarzt hat vor kurzem noch gesagt, er hätte keinerlei Einflussmöglichkeit auf die derzeitigen Terminvergabe der Kassenärztlichen Vereinigung. Und diese Form der Terminvergabe ist, wie vor einigen Jahren schon einmal, kläglich gescheitert. Aber warum gibt es keine Facharzttermine in einem für Kranke notwendigen Zeitraum? Das sollten sich vielleicht mal die Zulassungsausschüsse für niedergelassene Ärzte fragen. Und die Voraussetzungen für die Versorgungsstatistik überdenken. Derzeit geben sich alle Mühe um die alte Weisheit: „der Fisch stinkt vom Kopf her“ zu unterstützen. Wobei die Ärzte auch nicht mehr können als arbeiten.

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