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Antisemitismusbeauftragter fordert neues Gedenkstättenkonzept

via dts Nachrichtenagentur

Weil es auf dem Gelände von KZ-Gedenkstätten in Deutschland immer häufig zu Provokationen und Vandalismus kommt, fordert der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, eine Reform. „Wichtig ist, dass jetzt schnell ein neues Gedenkstättenkonzept des Bundes erarbeitet wird“, sagte er der „Welt“. Er freue sich, dazu mit dem neuen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, eng zusammenzuarbeiten.

„Die Förderung der deutschen Erinnerungskultur und der Gedenkstätten ist eine Investition in die Stärkung der Demokratie. Gedenkstätten sind Institutionen der politischen Bildung, die nicht nur die Vergangenheit beleuchten, sondern zugleich eine so wichtige Bedeutung für die Gegenwart haben“, sagte Klein. „Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist eine angemessene und verlässliche Finanzierung der Gedenkstätten elementar. Zudem braucht es gut ausgebildetes Personal für zielgruppenorientierte Bildungsangebote.“

Oliver von Wrochem, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft KZ-Gedenkstätten in Deutschland, sagte auf Anfrage der Zeitung: „Wir in den Gedenkstätten erleben, dass die Anzahl von Angriffen auf die Erinnerungskultur zunimmt: Vandalismus durch Beschädigungen von Gedenktafeln oder Leugnung der NS-Verbrechen stellen ein ernsthaftes Problem dar.“ Es sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass geschichtsrevisionistische und rechtsextreme Positionen immer lauter hörbar würden, auch europaweit, deutlich sichtbar auch im politischen Raum durch das Erstarken rechtspopulistischer Parteien.

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    18. Mai 2025 um 21.20 — Antworten

    Was könnte ein neues Gedenkstättenkonzept bringen, das nicht auch Mißbrâuchen ausgesetzt wäre? Wichtiger, denke ich, wäre ein Gesamtkonzept, daß nicht ausschließlich von Juden dominiert würde. Ja, es war vermutlich so, daß die Juden die größte Gruppe der von den Nazis Verfolgten waren – das macht das Leid anderer Volksgruppen wie Sinti, Roma Jenischen und politischen Gefangenen, auch zu Kriminellen erklärten, nicht kleiner.
    Von einer Zusammenarbeit mit Vertretern dieser Gruppen lese ich im Artikel nur leider – wieder mal – nichts.

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