Niedersachsen untersucht Belastungen der Mittelschicht
Das niedersächsische Sozialministerium hat gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege eine Studie zur Situation der Mittelschicht vorgestellt. Die „Handlungsorientierte Sozialberichterstattung“ zeigt, dass etwa zwei Drittel der Bevölkerung zur Mittelschicht gehören und zunehmend unter wirtschaftlichen Belastungen leiden.
Sozialminister Andreas Philippi warnte vor den gesellschaftlichen Folgen von Abstiegsängsten.
Anzeige
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Armutsrisiko durch Pflegebedürftigkeit. Laut dem ergänzenden Bericht der Wohlfahrtsverbände müssen Pflegebedürftige in Niedersachsen durchschnittlich 2.785 Euro monatlich selbst zahlen, wenn sie in einer stationären Einrichtung leben.
Fast 40 Prozent der Betroffenen sind auf Sozialhilfe angewiesen, obwohl die Pflegeversicherung eigentlich Armut verhindern sollte.
Kerstin Tack, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft, forderte eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung. Minister Philippi setzt sich im „Zukunftspakt Pflege“ für eine Begrenzung der Kosten für Pflegebedürftige ein.
Beide Berichte sind online auf der Ministeriums-Website veröffentlicht.
dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur
Keine Kommentare bisher