Nachrichten

Wirtschaftsminister hält Atomausstieg für unumkehrbar

Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Atomausstieg in Deutschland ist nach Überzeugung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unumkehrbar. Die letzten drei Atomkraftwerke, die am 15. April vom Netz genommen werden, würden „früher oder später in den Rückbau gehen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).

Anzeige

Ein Neubau von Kernkraftwerken habe sich immer als „ökonomisches Fiasko“ dargestellt – ob in Frankreich, Großbritannien oder Finnland, fügte er hinzu. „Es gibt auch kein Interesse von deutschen Betreibern, neue Atomkraftwerke zu bauen. Unser Energiesystem wird sich anders aufbauen: Wir werden bis 2030 zu 80 Prozent erneuerbare Energien haben.“ Zuvor hatte die FDP-Bundestagsfraktion in einem energiepolitischen Grundsatzpapier gefordert, die drei letzten Atommeiler nach ihrer Abschaltung noch mindestens ein Jahr in einem betriebsbereiten Zustand zu halten, um sie wieder hochfahren zu können. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte, dass das AKW-Aus „ein strategischer Fehler in einer weiterhin angespannten energiepolitischen Lage“ sei. Habeck hielt dem entgegen: „Wir setzen mit dem Atomausstieg um, was Union und FDP 2011 beschlossen haben.“ Die Frage, ob er die Sicherheit der Energieversorgung nach dem Atomausstieg garantieren könne, bejahte Habeck. „Die Energieversorgungssicherheit in Deutschland wurde in diesem schwierigen Winter gewährleistet und wird auch weiter gewährleistet sein“, sagte er.

„Wir haben die Lage im Griff durch die hohen Füllstände in den Gasspeichern und die neuen Flüssiggasterminals an den norddeutschen Küsten und nicht zuletzt durch mehr Erneuerbare Energien.“

Foto: Atomkraftwerk, über dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Beitragsschulden in Sozialversicherungen stark gewachsen

Nächster Artikel

Habeck ruft Bürger zu weiteren Energieeinsparungen auf

2 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    10. April 2023 um 10.34 — Antworten

    Als vor mehr als einem halben Jahr die Diskussion um die letzten AKWs begann stand in jeder Zeitung, daß es um ganze vier Prozent des gesamten Energiebedarfs ging. Diese vier Prozent hätte man längst mit Erneuerbaren abdecken können, würden sich die Bayern z.B. nicht weigern ein paar Windmühlen aufzustellen. Nun gut, wer sich Stromtrassen aus dem Norden, SH und Niedersachsen erzeugen längst enorme Überschüsse, dorthin und eigenen Maßahmen zur zur Stromerezeugung so standhaft verweigert, den sollte die Politik und die Energiewirtschaft dann eben auch ganz einfach mal sich selbst überlassen – und fertig. Das wars dann mit dem „Wirtschaftsstandort“, sprich Schmarotzern, in Bayern z.B.

  2. Rainer Kirmse , Altenburg
    10. April 2023 um 12.01 — Antworten

    AKW ADE ☢️ AUSGESTRAHLT

    Gegen den GAU ist kein Land gefeit,
    der Atomausstieg verhindert Leid.
    Deutschland hat die Weichen gestellt,
    beispielgebend für die ganze Welt.

    Kernenergie war mal der Renner,
    auserkoren als Dauerbrenner.
    Atomstrom wurde huldvoll kreiert,
    die Gefahren hat man ignoriert.

    Das Energieproblem schien gelöst,
    bis Tschernobyl den Traum zerstößt.
    Fukushima brachte die Wende,
    deutschen Reaktoren das Ende.

    Wohin das strahlende Material?
    Die Suche entwickelt sich zur Qual.
    Atommüll ist nicht Stoff der Träume,
    da öffnet man ungern die Räume.

    Tonnen von radioaktiven Kies,
    aus für jedes Urlaubsparadies.
    Lager gesucht für die Ewigkeit,
    Grab für Relikte der Atomzeit.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.