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Wirtschaftsmathematiker sieht Einsparpotential durch Sommerzeit

Bahnhofsuhr, über dts Nachrichtenagentur

Lemgo (dts Nachrichtenagentur) – Mit der Umstellung auf dauerhafte Sommerzeit ließe sich nach Ansicht eines bekannten Wirtschaftsmathematikers Energie einsparen. „Ein privater Haushalt könnte bei ganzjähriger Sommerzeit etwa 0,5 Prozent seines jährlichen Stromverbrauchs einsparen“, sagte Korbinian von Blanckenburg, Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsmathematik, der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).

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Der Dekan der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe schätzt das Einsparvolumen bei dauerhafter Sommerzeit bundesweit auf etwa 600 bis 700 Millionen Euro im Jahr. Noch größere Effekte ließen sich erzielen, wenn man die Tagesaktivität stärker an der Helligkeit orientieren würde, die Kinder also im Winter später zur Schule gingen und auch die Arbeitsprozesse später beginnen würden. Das EU-Parlament hatte 2019 für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021 gestimmt, der Beschluss wurde jedoch bisher nicht umgesetzt. Unter den europäischen Staaten ließ sich bisher kein Konsens herstellen, zu welcher Zeit man zurückkehren soll.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) plädierte bislang zwar für eine dauerhafte Winterzeit, ist aber kompromissbereit. „Wenn es jetzt aber neue Erkenntnisse geben sollte und sich die EU-Mitgliedstaaten deshalb auf dauerhafte Sommerzeit einigen würden, wäre auch das ein Erfolg“, sagte Reul.

Foto: Bahnhofsuhr, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. AnnLa
    24. September 2022 um 20.49 — Antworten

    Auf welcher Grundlage wird sowas behauptet? Welche Studie wird heran gezogen?
    Geht es wieder mal nur um Licht oder auch um Heizung und Klimaanlagen, sowohl im Haus als auch in den Autos?
    Die werden nähmlich in der sogenannten „Sommerzeit“ vermehrt angemacht.

    Prof. Dr. rer. pol. habil. Korbinian von Blanckenburg ist seit 2014 Professor für Volkswirtschaftslehre an der TH OWL; Forschungsschwerpunkte: Industrieökonomik, Wettbewerbspolitik.
    Er hatte bereits im März 2021 eine Studie zu Zeitumstellung erstellt, die Mängel hatte und die in einer Stellungnahme von NGOs aufgeführt wurden, hier kann sie gelesen werden:
    https://www.normalzeit-leben.de/wordpress/wp-content/uploads/2021/03/2021-Stellungnahmen_zur_Studie_der_TH_OWL_Zeitumstellung_vom_Maerz_2021.pdf

    Schon im Artikel selbst gibt es den Widerspruch, daß Kinder und Arbeitnehmer in der dunkleren Jahreszeit erst mit der Helligkeit zu Lernen/Arbeiten beginnen sollten.
    Bei dauerhafter sogenannter „Sommerzeit“, wie Herr Prof.Dr. von Blanckenburg dies vorschlägt, müssten sie aber in der Schule/Arbeit noch viel länger im Dunkeln sitzen als in der Normalzeit.
    Beispiel:
    Sonnenaufgang Normalzeit am 15.12.: 08:11 Uhr in Berlin
    Sonnenaufgang „Sommerzeit“ am 15.12.: 09:11 Uhr in Berlin

    Was soll also eine dauerhafte Sommerzeit während der kürzeren Tage bringen, wenn die Tagesryhtmen am Ende der Normalzeit angepasst werden? Dann kann man es gleich lassen.

    Auf welcher Grundlage also wird diese Aussage gemacht, es gäbe angeblich 0,5% Einsparpotential für private Haushalte?
    Und was ist mit dem Einsparpotential der Industrie? Ist da eine Einsparung auch aus Klimasicht nicht viel notwendiger?

    Solche Verlautbarungen sollte man nur mit großer Skepsis begegnen – erst recht ohne Quelle der Studie und erst recht, wenn es bereits eine Stellungsnahme zu Mängeln bei einer Studie dieses Professors zur Zeitumstellung gibt.

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