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Wichtige Chemikalien zur Wasserreinigung werden knapp

Klärwerk, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Aufgrund der Energiekrise mangelt es Kläranlagen bundesweit an Mitteln zur Reinigung des Abwassers – mit womöglich fatalen Folgen für Flüsse. Chemieunternehmen können derzeit kaum noch Fällmittel liefern, berichtet der „Spiegel“.

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Die Eisen- oder Aluminiumsalze binden bei der chemischen Wasserreinigung im Abwasser gelöste Phosphate und verhindern, dass diese Nährstoffe mit dem gereinigten Abwasser in zu hohen Konzentrationen in Flüsse und Kanäle gelangen. Ganz ohne Fällmittel sind kommunale Kläranlagen gezwungen, Abwässer mit hohem Phosphatgehalt einzuleiten und Grenzwerte zu überschreiten. Eine entsprechende Erlaubnis haben die Umweltministerien in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg gebracht, berichtet der „Spiegel“. Das könnte die gestressten deutschen Gewässer nach dem trockenen Sommer mancherorts gefährden und unkontrolliertes Algenwachstum auslösen.

Phosphate sind Düngemittel für Algen. Kommt es zu einer starken Algenblüte, kippen Gewässer aufgrund zu geringen Sauerstoffgehalts um und Lebewesen sterben. In einzelnen Gewässern würden rasch Probleme auftreten, heißt es von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall DWA. Experten warnen vor einer „verordneten Eutrophierung“. Auslöser für die Fällmittel-Knappheit ist vor allem die Energiekrise, schreibt der „Spiegel“.

Aufgrund hoher Energiekosten produzieren viele Hersteller kaum noch Salzsäure, ein Grundprodukt für die Herstellung von Fällmitteln.

Foto: Klärwerk, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. 9. September 2022 um 21.41 — Antworten

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    ich verstehe nicht wie es möglich sein kann, dass unter einer Deutschen Bundesregierung mit den Grünen an Bord plötzlich solche umweltschädlichen Ausnahmegenehmigungen erteilt werden können. Wo ist da der Weitblick geblieben? Der richtige Weg wäre doch gezielte Bereitstellung finanzieller Mittel für rechtzeitige Aufträge zur Herstellung von genügend Salzsäure und alles weiteren für die Produktion von genügend Fällmitteln Benötigten. Dies nicht zu tun, wäre Geldverschwendung, denn die Wiederherstellung der geschädigten Natur wäre langwierig und letztlich viel teurer. Ich bin schwer enttäuscht, hoffe aber auf die Vernunft aller Beteiligten. Lasst uns die Politiker dahingehend unterstützen, dass sie sich trotz Tagespolitik mehr und mehr als wahre strategische Naturfreunde erweisen! Dankeschön.

  2. 13. September 2022 um 12.03 — Antworten

    Sehr geehrter Herr Schmittdiel,
    es kommt noch viel besser: Erinnern Sie sich noch an das DIN A1 Plakat des Ministers Habeck auf dem er den CO²-Ausstoß uns vorhielt? Eifrig wurden Senkungsziele entworfen…
    Tja, dann schauen Sie sich mal an was seit dem passierte: D hat den dreckigsten CO²-Stromenergiemix seit über zehn Jahren! Topleistung die Kohlekraftwerke anzufahren und gleichzeitig die AKWs abzuschalten!
    Liebe Grüße und nicht ärgern, nur noch wundern!

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